Das Marsupilami wird 70
1952 führte die Comiclegende André Franquin in der Reihe „Spirou und Fantasio“ das forsche und superheldenstarke Dschungeltier Marsupilami ein. Es wurde zu einer der beliebtesten Comicfiguren der Welt.
1952 führte die Comiclegende André Franquin in der Reihe „Spirou und Fantasio“ das forsche und superheldenstarke Dschungeltier Marsupilami ein. Es wurde zu einer der beliebtesten Comicfiguren der Welt.
Das Marsupilami lebt zurückgezogen im tiefsten Dschungel des fiktiven südamerikanischen Staates Palumbien. Es ist übermenschlich stark und widerstandsfähig, ein hervorragendes Klettertier, es kann auch ausnehmend gut schwimmen und sogar – einer Amphibie gleich – längere Zeit unter Wasser verbringen. So viel Aktivität verbraucht eine Menge Energie und so muss das Marsupilami unentwegt futtern, vorzugsweise seine Leib- und Magenspeise: Piranhas, die es mit seinem meterlangen Schwanz direkt aus dem Fluss angelt.
In 17 Alben begleitete das Marsupilami die Comichelden Spirou und Fantasio. Als sich der Autor und Zeichner André Franquin 1968 aus der Reihe zurückzog, nahm er die Rechte an der Figur mit. Das war der Start der Solokarriere des palumbianischen Wundertiers, das sich mit mit seinem allseits bekannten „Huba! Huba!“ artikuliert. Es folgten eine eigene Comicreihe, Videogames, Zeichentrickserien und Filme.
Seit 1981 werden die Abenteuer des Marsupilami beim Carlsen Verlag veröffentlicht. Zum 70. Geburtstag erscheint ein Zweiteiler über die „wahre“ Geschichte des Dschungeltiers mit dem Titel „Marsupilami: Die Bestie“ von Szenarist Zidrou und Zeichner Frank Pé. Der erste Band ist bereits erschienen.
Höhepunkt des Jubiläumsjahr stellt ein gänzlich neues Marsupilami-Abenteuer dar. In „Das Humboldt-Tier: Ein Marsupilami-Abenteuer“ interpretiert der deutsche Zeichner Flix nach dem Erfolg von „Spirou in Berlin“ einen weiteren frankobelgischen Comicklassiker. Er berichtet davon, wie eine von Alexander von Humboldt auf einer Südamerika-Reise gemachte Entdeckung 150 Jahre später im Berlin der Weimarer Republik für Aufsehen sorgt.
„Als ich als Kind das erste Mal die Geschichten vom Marsupilami gelesen habe, war mir nicht klar, dass es ein Fabelwesen ist“, erklärt der Zeichner Flix zur Faszination der Figur. „Es wirkte auf mich so natürlich, so echt, dass ich dachte, es müsse irgendwo leben. Gleichzeitig liebte ich seinen Charakter. Ich mochte, dass es anarchistisch war. Ich mochte seinen Humor. Dass es überall Chaos verbreitete. Und dennoch einen untrüglichen Instinkt für richtig und falsch hatte.“