„Natürlich verkaufen wir auch weiter russische Autoren, die man doch nicht in Sippenhaft nehmen kann. Wir haben außerdem auch russische Kunden, die hier leben - ebenso wie Italiener, Spanier oder Franzosen.
Russische Bücher jetzt auszusortieren, wäre der komplett falsche Weg. Das, was in der Ukraine praktisch vor der Haustür passiert, hätte niemand von uns für möglich gehalten. Wir bekommen hier auch mit, wie Menschen, die ursprünglich aus der Ukraine oder Russland stammen, die Situation jetzt hier erleben - in der die Spannungen zunehmen.
Zu uns kommen zudem Deutsche, die geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufgenommen haben und nun gerade für Kinder und ältere Menschen Bücher in der Landessprache suchen - die aber leider hier nicht bestellbar sind.
Oft kann man mit russischsprachigen Büchern aushelfen und die Jüngeren können fast alle Englisch. Spezielle Büchertische und Spendenaktion zum Thema machen wir nicht, da wir die schlimmen Geschehnisse nicht für uns instrumentalisieren möchten."