Corona-Blues
Einkuscheln und Ausbrechen – Frank Quiring, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Rheingold, über Stimmungslagen in der Corona-Zeit und das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.
Einkuscheln und Ausbrechen – Frank Quiring, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Rheingold, über Stimmungslagen in der Corona-Zeit und das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.
Corona ist für alle eine große Herausforderung. Wie ist die Stimmungslage speziell bei den Jüngeren?
Die Grundtendenzen in der Corona-Lage könnte man mit den Begriffen Einkuscheln und Ausbrechen beschreiben. Bei den Jüngeren ist das Moment des Ausbruchs sehr stark, so das Ergebnis einer Corona-Befindlichkeitsstudie mit 20- bis 30-Jährigen, die wir gerade erheben. Sie haben das Gefühl, auf sehr viel verzichten zu müssen.
Keine Clubs, Partys, Kneipentouren, das Studium läuft digital, und Weihnachten steht vor der Tür. Ist der Krach programmiert?
Weihnachten war schon immer ambivalent – das Familienfest mit all seinen Ritualen zwingt zur Harmonie, die nicht immer gelingt. Gerade die jungen Leute befinden sich biografisch in einer Ausbruchsphase; Corona – und noch einmal verstärkt das Weihnachtsfest – zwingt sie zurück in die Familie. Das halten sie nicht lange aus.
Statt der Aussicht auf weitere Lockerungen steigen die Corona-Fallzahlen an. Was bedeutet das für die Stimmungslage?
Die Menschen sind angesichts der Lage wieder stärker beunruhigt, sie geraten in einen seelischen Lockdown und ziehen sich ins Private zurück, in ihren kleinen Lebenskreis. Zugleich wächst ihre Sehnsucht nach Sinnlichkeit, nach Erlebnis und Events.
Schön geschmückte Läden werden in diesem Jahr als Ersatz für andere Erlebnisse besonders wichtig sein
Frank Quiring
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