Mayersche baut Gastronomie im Stammhaus in Aachen aus

Café-Restaurants auf allen Etagen

15. Oktober 2021
Sabine van Endert

Die Mayersche Buchhandlung in Aachen hat der Presse heute ihr neues Buch- & Kaffee-Haus vorgestellt: Jede der vier Etagen verfügt nun über ein ganz unterschiedliches Gastronomie-Konzept, die Fläche für Kaffee & Co. wurde von 200 Quadratmeter auf nun 800 Quadratmeter erweitert.

Kultur und kulinarischer Genuss auf allen Ebenen: Nach eineinhalb Jahren des Umbaus präsentierten Inhaber Hartmut Falter, Julia Westhofen, Leiterin des Stammhauses der Mayerschen, und Prokuristin Pia Weingartz den örtlichen Medien und der Branchenpresse ihr komplett renoviertes Buch- & Kaffee-Haus. „Einkaufen und Entschleunigen sollen zusammenkommen“, erklärte Hartmut Falter das Konzept, „die Buchhandlung will Ruhe und Geborgenheit anbieten.“ Dafür stehen inmitten von Büchern jetzt gleich vier Café-Restaurants in je eigenem Look zur Wahl:

  • das J. A. Mayers Bistro im Art-Déco-Stil mit Außenbestuhlung und externem Eingang im Erdgeschoß mit deftiger Hausmannskost
  • das Teddy & Fridolin, ein Kinder-Café mit Bühne, Bällebad, Krabbeltunnel und kindgerechter niedriger Kaffeetheke, Bastel- und Maltisch und Mikrowelle zum Aufwärmen von Milch und Brei, in skandinavischem Design in der ersten Etage
  • das klassische Mayersche-Café Kaffee Fleck - in braun und grün gehalten und gediegen mit Messingdetails und in Leder eingericht - in der Belletristik-Abteilung in der zweiten Etage mit traditioneller Kuchenauswahl 
  • und in der dritten Etage das Loft & Garden Coffee im „Industrial Look“ mit großen Tischen und freiem WLAN als kostenloser Workspace für Studenten und andere Digitalnomaden; eingerichtet mit zum Teil auf Antikmärkten erworbenem Mobiliar. Die Dachterrasse "Literaturgarten" wurde neu belebt (Liegestühle, Biertische, Kräutergarten). Auf der Speisekarte stehen hier u.a. Bowl-Gerichte, Zwiebelkuchen und Salate. Und es gibt auf der Etage eine kleine Bühne, die von allen Kreativen genutzt werden kann. 

 

In zehn Jahren sollen sich die Investitionskosten amortisiert haben

5.000 Quadratmeter groß ist das Stammhaus der Mayerschen Buchhandlung in Aachen, das nach der Fusion mit der Mayerschen 2019 im Besitz der Familie Falter geblieben ist, 800 Quadratmeter davon werden nun gastronomisch bespielt (insgesamt 250 Sitzplätze; 20 Mitarbeiter*innen kümmern sich um die Gastro-Gäste; 55 sind für die Buchkunden zuständig). Alle Café-Restaurants können für private Veranstaltungen gemietet werden, inklusive des Kinder-Cafés Teddy & Fridolin für Kindergeburtstage.  

Nicht nur die Gastronomie wurde für jede Etage individuell ausgebaut, in jedem Stockwerk wurden auch die Böden erneuert (von Teppichboden zu trittschallgedämpftem Kunststoff in Holzoptik), die Beleuchtung ausgetauscht, Veranstaltungsflächen geschaffen und das Angebot neu sortiert, so dass jedes Stockwerk seinen eigenen Charakter erhalten hat.

Die Investitionskosten sind zur Hälfte in die Gastronomie geflossen, zur anderen Hälfte in die sonstigen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen. Wie viel Geld er in sein neues Schmuckstück investiert hat, verriet Hartmut Falter nicht, wohl aber, dass es mindestens zehn Jahre dauern werde, bis sich „alles amortisiert“ hat. 

 

Stammhaus als Zukunftslabor für Thalia Mayersche

Den großen Paukenschlag zur Eröffnung hat es übrigens nicht gegeben – die Gastro-Bereiche wurden in den vergangenen drei Monaten sukzessive in Betrieb genommen. Und sie werden von den Aachenern sehr gut angenommen, wie man bei diesem Pressetermin beobachten konnte, von Studentengruppen zum Beispiel, die bei einem Kaffee sehr lange arbeiten, oder auch von Müttern mit Kindern, deren Verweildauer sicher auch nicht immer im richtigen Verhältnis zum Konsum steht. Unter Marketing und Atmosphäre will Hartmut Falter die Gastro in der Buchhandlung nicht verbuchen: Die Café-Restaurants sollen sich mittelfristig selbst tragen; Kassensturz ist in fünf Jahren.

Hartmut Falter, der Ende Februar aus der Geschäftsführung von Thalia Mayersche ausgeschieden ist, ist zuversichtlich: „Seit der Neueröffnung haben wir hier in Aachen eine immer größer werdende Fangemeinde,“, sagt er. Was funktioniert, könnte vielleicht auch bei Thalia Einzug halten: „Im Verbund mit Thalia als Partner für Systemdienstleistungen sehen wir uns auch als ein Zukunftslabor für Innovationen“, so Falter.

Ein Interview mit Hartmut Falter zur Zusammenarbeit mit Thalia, dem neuen Gastro-Konzept und der Zukunft des Buchhandels lesen Sie in der nächsten Börsenblatt-Ausgabe, die in der Buchmessewoche schon am Mittwoch, dem 20. Oktober erscheint.