Rechtsanwalt Stefan Conrads von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH wurde zum Insolvenzverwalter der Harenberg GmbH bestellt. Der Harenberg Verlag gab mehr als 50 Jahre das Fachmagazin „buchreport“ heraus und hatte im Dezember aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten einen Insolvenzantrag gestellt.
Für den buchreport, das Kernprodukt des Verlages, werde aktuell eine neue Perspektive geprüft. Ziel sei der Erhalt des buchreports als unabhängige Stimme der Buchindustrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Eine Gesamtlösung für den Verlag im Rahmen einer übertragenden Sanierung konnte bislang nicht erzielt werden, heißt es in der Meldung weiter. Der Geschäftsbetrieb in Redaktion und Verlag musste zum Jahresende 2023 eingestellt werden. Den Mitarbeitern müsse nun gekündigt werden. „Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der finanziellen Lage nicht möglich“, so Conrads. Der Dienstleistungsvertrag mit dem SPIEGEL zur Vermarktung der SPIEGEL-Bestsellerliste könne nicht erfüllt werden. Mit dem gerade erschienenen buchreport-Sonderheft zu den Jahresbestsellern 2023 verabschiede sich Harenberg damit aus der Veröffentlichung der renommierten Publikation.
Der Insolvenzverwalter führt das Verfahren nun im Sinne der Gläubiger weiter fort. Dazu sollen unter anderem vorhandene Vermögenswerte der Gesellschaft veräußert werden. Gespräche mit potenziellen Erwerbern laufen und werden nun weiter fortgeführt.
Das Börsenblatt muss diesen freiwerdenden Raum nun füllen. Das bedeutet aber ein gewaltiges Umdenken. Das Börsenblatt ist seit Jahren unter seinen Möglichkeiten geblieben. Neben den anderen Medien war es letztlich überflüssig. Jetzt bietet sich die Chance auf einen Neuanfang. Das ist auch gegenüber dem Buchreport und der Leistung seiner Mitarbeiter eine Verpflichtung.
zu Ihren Worten des Bedauerns erreicht Sie meine volle Zustimmung. Aber fairerweise muss man dem Börsenblatt zugestehen, seit geraumer Weile durchaus ein Näschen für wichtige Branchenthemen und Debatten entwickelt zu haben, die auch in der kuratierten Kommentarspalte doch einiges an gepflegter Standpunktdarstellung ermöglicht haben, wenn man die üblichen Krawallkanäle vermeiden möchte. Da ist zwar noch viel Luft nach oben, aber die aktuelle Zeitfracht-Geschichte hat übrigens weder im BuchMarkt, noch im buchreport irgendeine Erwähnung gefunden (sic!). Wenn das Börseblatt schlau ist, dann nutzt es diese Chance - hoffen wir mal das Beste!
Jens Bartsch - Buchhandlung Goltsteinstraße in Köln
- die leidenschaftlichen Diskussionen in der Redaktionskonferenz,
- das letzte Feilen am Aufmacher bis kurz vor (und manchmal nach ;) ) Redaktionsschluss,
- die spannenden Interviews, Gespräche und Webinare mit wunderbaren Branchenkolleg:innen, die mit so viel Herzblut Bücher und Medienprodukte machen,
- das Streichen und Hinzufügen von Wörtern, bis es endlich 44 waren,
- das Fußballspielen mit Hund Keiko im Flur der 10. Etage des HCC,
- an „Knödel“ (=Listen) wie diese hier.
Bei jedem Text, den ich schreibe, begleitet mich im Geiste noch immer der Rotstift von Thomas Wilking und spornt mich an, jeden Satz zu polieren, bis er stimmig ist.
Danke für diese wunderbare Zeit an alle Wegbegleiter:innen!