"Die Marktmacht der beiden Partner wird durch die gemeinsame Vertriebsgesellschaft größer - was das für den Markt am Ende bedeutet, das bleibt abzuwarten. Aber die Forderungen, mit denen man an die Verlage herantreten kann, werden aller Voraussichtnach gewiss nicht kleiner. Die Independent-Verlage befürchten, dass mit der Fokussierung der Ware auf das Zentrallager ihre Bücher dort kaum noch Chancen haben.
Es ist ein weiterer Konzentrationsschnitt in der Branche, das eines offenbart: Alle erzielen nicht mehr genug Rendite. Die Buchpreise sind in den letzten 25 Jahren nicht adäquat gestiegen, wir hinken der Inflation um 20 Prozent hinterher - wären die Bücher immer ein bisschen teurer geworden, sähe die Lage besser aus. Das Grundproblem ist: Die Preise müssen, auch laut Preisbindungsgesetz, auskömmlich sein, aber das sind sie nicht. Den Buchhandlungskooperationen in ihrer Vielfalt und ihren unterschiedlichen Ausrichtungen kommt jetzt eine noch größere Wichtigkeit zu, und es stellt sich auch die Frage, wie die Verbünde jetzt stärker zusammenarbeiten können."