Projektplanung in Corona-Zeiten gleicht einem Hasardspiel: Da sich die Landesverordnungen ständig ändern, ist es keineswegs selbstverständlich, dass eine Aktion überhaupt stattfinden kann. Kathrin Wellmann von der Hofbuchhandlung in Wardenburg war es wichtig, nicht für den Papierkorb zu arbeiten. Vor Corona gehörten Besuche von Kindergartengruppen und Schulklassen im Laden zum Alltag. Deshalb suchte sie nach einem pandemiekonformen Gruppenerlebnis. Ihre Idee: ein Bilderbuch beim Spazierengehen zu erleben. »Ich wollte die Bewegung an der frischen Luft mit dem Betrachten von Büchern verbinden.« Im Baumarkt besorgte sich Wellmann Zaunpfähle, Erdspieße und wetterfeste Plakatrahmen, bei Verlagen fragte sie nach Drucken von einzelnen Bilderbuchseiten. Gerstenberg stellte ihr große Seiten von »Eichhörnchen zieht um« zur Verfügung.
Zunächst steckte die Buchhändlerin die Drucke in die Plakatrahmen, doch dann disponierte sie rasch um: »Bei Sonnenschein kondensiert die Feuchtigkeit im Rahmen, und dann sieht man das Bild nicht mehr.« Inzwischen hat sie die Bilder laminiert. An ihrer Buchhandlung beginnt der Pfad, die Bilder folgen in regelmäßigem Abstand; die Erlaubnis zum Aufstellen hat sie eingeholt. Der Pfad wird gut angenommen, die Geschichte kann ausgetauscht werden, die Stationen brauchen wenig Pflege – »nur ab und zu gibt es mal Hinterlassenschaften von Vögeln«.