Für Julia Erlen haben Sie die perfekte Buchhandlung gefunden. Und für Winnemuth und das bestehende Team die perfekte Inhaberin. Von den wirtschaftlichen Kennzahlen einmal abgesehen – was muss sonst noch passen?
Passen sollte vor allem die Chemie! Gerade in kleinen Buchhandlungen, die in der Stadt verwurzelt sind, ist ein gutes Miteinander sehr wichtig. In kleinen Teams muss man sich aufeinander verlassen können.
Ist es bei Übernahmeprozessen üblich, dass das Team über die Nachfolge mitentscheidet?
Das war bei Winnemuth in Hann. Münden eine Sondersituation. Durch die plötzliche lebensbedrohende Erkrankung der Inhaberin waren die Mitarbeiterinnen von jetzt auf gleich auf sich allein gestellt. Sehr wichtig war es, den Lagerbestand zu optimieren – das wäre trotz meiner Unterstützung ohne das Team nicht möglich gewesen. Unser Ziel war, die Buchhandlung zu erhalten – und das erforderte den Einsatz des kompletten Teams.
Der Wunsch zur Übernahme einer Buchhandlung ist ausgereift. Sollten sich Interessenten Unterstützung im Übernahmeprozess suchen, oder schafft man das auch allein?
Ich bin immer dafür, sich Unterstützung zu holen. Im Austausch entstehen oft die besten Ideen und die gewissenhafte Überprüfung der kaufmännischen Eckdaten ist super wichtig! Mit den buchhändlerischen Unternehmensberater*innen und den Mitarbeiter*innen der Landesverbände ist jeder Gründer und jede Gründerin gut beraten und in guten Händen!
Sind Sie aktuell noch am Matchmaking beim Verkaufen und Kaufen einer Buchhandlung beteiligt?
Ich habe mich entschieden, nach meinem Austritt aus dem Landesverband Nord im vergangenen Jahr andere Schwerpunkte in meinem Leben zu setzen. Das heißt aber nicht, dass es keinen Austausch mit Kolleg*innen aus der Buchbranche mehr gibt.
Das Porträt der Buchhandlung Winnemuth in Hann. Münden lesen sie hier: https://www.boersenblatt.net/news/buchhandel-news/es-hat-einfach-alles-gepasst-177589