"Ich habe Übersetzen im Bachelor studiert und festgestellt, dass die Berufsaussichten nicht sehr gut sind", sagt Katharina Fuder. Trotzdem stand für die heute 25-Jährige fest, weiter "bei den Büchern bleiben" zu wollen. Bei der Jobsuche stieß sie schnell auf den Ausbildungsberuf Buchhändlerin, von dem sie zuvor noch nie etwas gehört hatte. Da Fuder als Kind bereits einen Bezug zur Buchhandlung Graff hatte und in Braunschweig aufgewachsen war, bewarb sie sich direkt dort. Seit einem Monat arbeitet die nun fertig ausgebildete Buchhändlerin fest angestellt bei Graff: "Ich bin im Moment sehr glücklich mit dem Team und dem Ort und bleibe erst einmal hier!"
Graff hat durchgehend sechs Auszubildende, zwei pro Lehrjahr – Geschäftsführer Joachim Wrensch will nun auf neun Lehrlinge aufstocken. Die Azubis werden bei Graff von Beginn an intensiv in den Betrieb eingebunden und bekommen im Laufe ihrer Ausbildung eigene Projekte. Der junge Newsletter "Graffiti" etwa wird ausschließlich von den Auszubildenden gepflegt. "Wir haben jedes Jahr zwischen 30 und 40 Bewerbungen, dementsprechend gestaltet sich unsere Suche leicht. Wir schalten keine Anzeigen und schreiben unsere freien Stellen ausschließlich auf der Lehrstellenbörse der IHK aus", erläutert Wrensch. "Wir sind eine große prominente Buchhandlung, junge Menschen werden von sich aus auf uns aufmerksam." Auszubildende würden vorher häufig Schüler:innenpraktika absolvieren und so eine Lehre überhaupt erst in Erwägung ziehen.