Schon beim Betreten merkt man den Wohlfühlcharakter der Buchhandlung. Vor den hellen Wänden scheinen die Holzregale zu schweben. Blickfang ist ein Büchertisch mit Novitäten und Empfehlungen. "Bücher haben an sich schon etwas Schweres. Mir gefällt es, wenn die Umgebung luftig wirkt", betont Palent. In den Regalen im vorderen Bereich finden die Kundinnen und Kunden Belletristik und Lyrik, im Raum daneben Kinder- und Jugendliteratur. Im hinteren Teil stehen philosophische und kulturgeschichtliche Titel, im Raum nebenan laden bibliophile Ausgaben zum Stöbern ein. Das sorgfältig ausgewählte Sortiment trifft den Nerv des Publikums, das etwa zur Hälfte aus Stammkunden besteht, und spiegelt auch die Lesevorlieben des Buchhändlers: "Unser Geschmack liegt gar nicht weit auseinander." Und wie macht Palent die Menschen neugierig auf seine Auswahl? "Auf keinen Fall mit Schildchen, die wir ins Buch stecken. Das hat sich überlebt, spätestens seitdem die Buchhandelsketten das auch machen." Bewährt habe sich hingegen die klassische Methode: das Gespräch über Literatur. "Aber ich bin auch ein guter 'Inruhelasser'".
Viele seiner Kundinnen und Kunden begrüßt der gelernte Verlagsbuchhändler und studierte Theaterwissenschaftler, der Gelassenheit und Kompetenz gleichermaßen ausstrahlt, mit Namen. Und selbst wenn es im Laden voll ist, bewahrt er Ruhe und nimmt sich Zeit für ein Gespräch über Leseeindrücke, kulturelle Erlebnisse und Tipps. Auch wenn die Menschen draußen auf dem Gehsteig vorbeihetzen: Wer den Laden betritt, wirkt entspannt. "Selbst im Dezember wird es bei uns nicht hektisch", meint Palent.