Eselsohr in Bitburg muss endgültig schließen

Auch 200 Genossen konnten den Laden nicht retten

16. Mai 2024
Christina Schulte

Innerhalb weniger Tage wurde die Buchhandlung Eselsohr im Februar 2021 durch die Gründung einer Genossenschaft gerettet. Die vorherige Inhaberin Anne Bies hatte keinen Nachfolger gefunden. Nach drei Jahren steht die Buchhandlung Ende Mai erneut vor dem Aus. 

Leider bald zu: Die Buchhandlung Eselsohr in Bitburg

Fast 200 Genossen mit Anteilen von je 500 Euro hätten im Jahr 2021 dafür gesorgt, dass der Laden damals nach Abwicklung der Vorgängerbuchhandlung wiedereröffnet werden konnte. Die Euphorie bei den rund 17.000 Einwohnern im rheinland-pfälzischen Ort sei groß gewesen, man habe die dauerhafte Schließung des 70 Quadratmeter großen Ladens auf jeden Fall verhindern wollen, berichtet Jutta Klaes-Berg, die die genossenschaftliche Buchhandlung mit ihrer Kollegin Corina Zimmer führt. Gemeinsam bildet das Duo den geschäftsführenden Vorstand, wie Klaes-Berg ausführt. Unterstützt werden sie von vier weiteren Kolleg:innen - alle sechs kommen mit ihren Midi- und Minijobs auf eine Arbeitszeit von 71 Wochenstunden. Zwar seien die Zahlen auch bei der vorherigen Buchhandlung nicht die allerbesten gewesen, aber mit den Genossen im Rücken sein man zuversichtlich gewesen, bessere Umsätze zu erreichen.

Im ersten Halbjahr sei man „auf einer Woge der Sympathie geritten und die Menschen haben den Laden unterstützt“. Dennoch habe sich schon während des ersten Jahres abgezeichnet, „dass die von einem Unternehmensberater errechneten Umsatzerwartungen sich nicht erfüllt haben“. Im zweiten und dritten Jahr seien die Einnahmen weiter gesunken. Zu Jahresbeginn 2024 habe der Genossenschaftsverband empfohlen, die Genossenschaft aufzulösen und die Buchhandlung zu schließen. Diesem Rat sei die außerordentliche Generalversammlung gefolgt.

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