Warum möchten Sie, dass die Kinder das letzte Wort haben?
Jasmin Schröter: Wir wollen den Kindern eine Stimme geben und verzichten bewusst auf eine wissenschaftliche Jury und wissenschaftliche Diskussionen über die eingereichten Bücher. Kinder wissen ganz genau und können auch sehr klar sagen, welche Lektüre sie mögen und welche nicht. Und Bücher, von denen wir Erwachsene glauben, dass sie unseren Kindern gefallen, tun das eben nicht immer.
Wie wollen Sie den Preis bekannt machen?
Wolfram Simon-Schröter: Wir werden in Print- und Online-Medien mit verschiedenen Aktionen dafür werben. Ferner wollen wir den stationären Buchhandel einbinden, den wir natürlich als Partner gewinnen möchten. Auch Buchnebenmärkte werden eine wichtige Rolle spielen. Es ist geplant, dass Fahrzeuge der Zeitfracht-Gruppe als Werbeträger auf der Straße im Einsatz sind – und vielleicht werden wir auch unsere Flugzeuge als Werbeträger nutzen, sodass der Deutsche Kinderbuchpreis auch über den Wolken unterwegs ist.
Apropos über den Wolken: Das Siegerbuch soll ins All geschossen werden? Hört sich ziemlich abenteuerlich an …
Wolfram Simon-Schröter: Das mag sich im ersten Augenblick so anhören. Aber Jasmin und ich sind auch an einem Raumfahrtunternehmen beteiligt. Wir werden – nach derzeitiger Planung - das Siegerbuch auf einen unkaputtbaren Kristall mit einem Durchmesser von rund 2,5 Zentimeter zu drucken. Dieser wird dann zum Beispiel von einer Ariane- oder Space-X-Mission mitgenommen und im All ausgesetzt. Die Fantasie der Kinder hört schließlich auch nicht auf der Erde auf, sondern geht bis ins Universum. In fünf bis zehn Millionen Jahren wird man dann vielleicht sehen, welches Buch die Kinder im Jahr 2022 richtig fasziniert hat.
Für die Preisverleihungen haben Sie ähnlich verrückte Ideen!
Wolfram Simon-Schröter: In diesem Jahr wird die Preisverleihung, die am 2. Oktober stattfinden wird, wahrscheinlich eine hybride Veranstaltung werden. Aber schon für 2022 verspreche ich, dass die Preisverleihung nicht auf der Erde von statten geht, sondern live aus dem Weltall übertragen wird.
Mit diesen hochfliegenden Plänen halsen Sie sich jede Menge Organisationsarbeit auf. Wer erledigt das alles?
Jasmin Schröter: Wir stemmen das innerhalb der Zeitfracht-Gruppe. Unsere Mitarbeiter*innen sind begeistert von dem Projekt und jeder hilft in seinem Bereich, wo er kann. Mit Coconad verfügen wir über eine eigene Marketingagentur, die uns unterstützt. Bei unseren Mitarbeiter*innen haben wir schon glühende Fans für unser Vorhaben gefunden. Mir ist bewusst, dass es ein anspruchsvolles Unterfangen ist, aber ich bin ebenso sicher, dass wir das gut organisieren werden.
Der Preis ist kein Preis des Unternehmens Zeitfracht, sondern wird von der Zeitfracht-Eigentümerin Jasmin Schröter und deren Familie gestiftet.