Wie wurde die Idee geboren?
Vor gut zwei Jahren haben wir im Landesverband eine Gesprächsrunde für Fach- und Wissenschaftsverlage ins Leben gerufen. Barrierefreiheit, Thema-Klassifikation, aber auch VLB und EKZ waren die Sachthemen der einzelnen Treffen. Im Herbst 2019 haben wir in dieser Runde darüber diskutiert, was wir machen können, um Verlage am Wissensstandort Berlin noch sichtbarer zu machen. Es war naheliegend, aber auch verwegen, mit einer Leistungsschau der Berliner Fach- und Wissenschaftsverlagen unter dem Motto "Wissen aus Berlin" in die Öffentlichkeit zu gehen. Mit dieser Idee bin ich bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe vorstellig geworden – und fand Zuspruch.
Fachpublikum oder Lesepublikum: An wen richtet sich "Brain&Books"?
Wissenschaftskommunikation ist ein zentrales Thema unserer Zeit, die von Hyperinformation und Fakenews geprägt ist. Das Lesepublikum sucht solide Informationen, das sieht man auch an der positiven Entwicklung auf dem Sachbuchmarkt. Gleichzeitig wollen auch Fachleute gehört werden und zwar nicht nur von ihren Kolleg*innen. Dass diese Kommunikation störanfällig sein kann, wissen nicht nur Hörer*innen des Drosten-Podcasts. Wir wollen mit "Brain&Books" diese Wissenschaftskommunikation stärken, einüben, etablieren. Dabei mischen sich Fach- und Lesepublikum – wenn es nach mir geht: wild und produktiv.
"Brain&Books" ist eingebettet in die Sachbuchwoche in Berliner und Brandenburger Buchhandlungen, wir haben gemeinsam mit den Verlagen einen Katalog mit Buchempfehlungen für Leser*innen zusammengestellt und mit Veranstaltungshinweisen versehen. Beide Veranstaltungen stärken sich gegenseitig, der Katalog ist eine schöne Klammer.
Wissenschaftsverlage haben normalerweise ihre eigenen Kanäle Richtung Zielgruppe. Warum brauchen sie trotzdem eine Messe wie "Brain&Books?"
Ob die Verlage "Brain&Books" brauchen, wird sich am 5. November herausstellen. Es ist allen Beteiligten klar, dass wir keinen Meta-Kongress veranstalten, sondern auf Sach-, Fach- und Wissenschaftsverlage aufmerksam machen. Das ist Marketing – in Richtung Leser*innen, aber auch um akademischen Nachwuchs für die Verlagsarbeit zu interessieren oder neue Kontakte in die wissenschaftliche Community zu ermöglichen.