Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

"Wir wollen das Richtige tun"

7. Juni 2022
Sabine Cronau

Sichtbarkeit fürs Buch: Dieses Thema rückt beim Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins jetzt in den Fokus. Warum? Antworten von Lothar Wekel, Vorsitzender des Landesverbands, und Geschäftsführerin Andrea Wolf.

Welche Themen den Mitgliedern des Landesverbands im Moment auf den Nägeln brennen - das haben Sie in einer Umfrage untersucht, die auf der Jahreshauptversammlung am 1. Juni in Wiesbaden vorgestellt wurde. Wie war die Resonanz?

Lothar Wekel: Sehr gut! 25 Prozent der Verlage und 29 Prozent der Buchhandlungen haben die Online-Umfrage ausgefüllt, darunter vor allem kleinere Unternehmen, die auch das Gros unserer Mitglieder stellen. Wir wollten mit der Umfrage sichergehen, dass wir uns in Vorstand und Geschäftsstelle um die richtigen Themen kümmern.

Und, tun Sie das?

Wekel: An erster Stelle im Ranking steht das Thema Sichtbarkeit fürs Buch. Hier tun wir bereits viel, vom saarländischen Festival Erlesen bis zu Buchmesseauftritten in Frankfurt – aber natürlich ist es jetzt unsere Aufgabe, noch weitere Ideen zu entwickeln, die darauf einzahlen...

Unsere Aufgabe ist es jetzt, noch weitere Ideen zu entwickeln, die auf die Sichtbarkeit fürs Buch einzahlen.

Lothar Wekel (Verlagshaus Römerweg), Vorsitzender des Landesverbands

Andrea Wolf: Unsere Stärken noch weiter zu stärken – das ist sicher eine Erkenntnis aus der Umfrage. Gleichzeitig bescheinigt uns die Auswertung, offenbar das richtige zu lassen. So wurde der Wunsch nach Fortbildungsangeboten im Landesverband nicht besonders vehement geäußert. Das ist beruhigend, weil wir 2020 beschlossen haben, keine Seminare mehr zu organisieren. Das schafft Platz für Neues.

2020 haben wir beschlossen, keine Seminare mehr zu organisieren. Das schafft Platz für Neues.

Andrea Wolf, Geschäftsführerin des Landesverbands

Welche Themen sind Ihren Mitgliedern noch wichtig?

Wekel: Die Ausbildung des Nachwuchses spielt eine große Rolle – viele erfüllt es mit Sorge, dass an der Stauffenbergschule in Frankfurt nun die letzte Fachklasse in der Region schließt. Natürlich haben wir den mediacampus frankfurt, der zweifellos eine hohe Ausbildungsqualität bietet – aber der Blockunterricht ist für viele Buchhandlungen ein Problem, weil ihre Personaldecke knapp ist.

Wolf: Ein großes Thema sind darüber hinaus wirtschaftliche Themen wie Kostensteigerungen, Konditionenfrage, Rabattspreizung, das Schulbuch- und Bibliotheksgeschäft.

Kann der Landesverband da helfen?

Wolf: Er kann zumindest dafür sorgen, dass Verlage und Buchhandlungen, große und kleine Firmen miteinander ins Gespräch kommen – um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Wekel: Zeit für Gespräche haben wir den Mitgliedern deshalb auch rund um die Jahreshauptversammlung angeboten. Neben Programm und Regularien muss einfach Raum für persönliche Kontakte bleiben, gerade nach der Corona-Krise.

Mitgliedertreffen in Wiesbaden

  • Gäste: 38 Mitglieder des Landesverbands kamen am 1. Juni zum analogen Branchentreffen in die Casino-Gesellschaft Wiesbaden – mit 28 Stimmvertretungen im Gepäck.
  • Personalfragen: Als Nachfolgerin der im September 2021 verstorbenen Ulrike Henschel übernimmt Sabine Manke vom Büchner-Verlag in Marburg für den Rest der Amtsperiode den Posten der Schatzmeisterin, als kooptiertes Mitglied im Vorstand.
  • Beschlossene Satzungsänderungen: Der Konzernnachlass wird bei 30 Prozent gedeckelt, Beiträge ab der Beitragsgruppe 53 werden linear zum Umsatz berechnet, die Satzung wird künftig gendergerecht formuliert.