Börsenverein: Interview mit Schatzmeister Klaus Gravemann

"Wir brauchen einen Tarif auf Rädern"

13. Oktober 2023
Sabine Cronau

Auch dem Börsenverein macht die Inflation zu schaffen. Mit der aktuellen Finanzlage des Verbands ist Schatzmeister Klaus Gravemann zwar ganz zufrieden. Doch beim Blick auf die nächsten Jahre plädiert er dafür, die Mitgliedsbeiträge an die Preisentwicklung zu koppeln.

Klaus Gravemann leitet seit 2004 mit seiner Frau Dorothea das Bücherhaus am Münster in Neuss. 2019 wurde er zum Schatzmeister des Börsenvereins gewählt – und 2022 von den Mitgliedern für weitere drei Jahre im Amt bestätigt

Die Hauptversammlung findet in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse statt. Erleichtert der spätere Zeitpunkt den Bericht des Schatzmeisters, weil sich die Entwicklung des laufenden Jahres im Oktober besser abschätzen lässt als im Juni?

Der spätere Zeitpunkt erleichtert nicht nur dem Schatzmeister seinen Bericht, sondern auch die Arbeit des Hauptamts. Der Jahresabschluss des vorhergehenden Jahres und das Budget des kommenden Jahres müssen nicht mehr parallel bearbeitet werden. Und dann ist natürlich die Prognosesicherheit höher, da das laufende Budget fortgeschritten ist und man näher an dem zu planenden zukünftigen Jahr ist.

Im vergangenen Jahr hat die Inflation viele Unternehmen an ihre Grenzen gebracht. Spiegelt sich das in der Börsenvereinsbilanz für 2022 wider – etwa bei der Mitgliederentwicklung?

Bei der Mitgliederentwicklung spiegelt sich die Inflation ebenso wenig wider wie vorher die Corona-Krise. Der allgemeine Trend zu rückläufigen Mitgliederzahlen hält zwar an, als Grund für das Ausscheiden aus dem Verband werden aber vor allen Dingen die Geschäftsaufgabe, häufig aus Altersgründen, die Filialisierung sowie der Firmenverkauf mit Inhaberwechsel genannt. 

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