Wie kommt mein Buch ins Fernsehen?
Nachdem die Pandemie das Verbandsleben über Monate stark beeinträchtigt hatte, trafen sich die Mitglieder des Landesverbands SaSaThü zu ihrer 31. Hauptversammlung endlich wieder physisch.
Nachdem die Pandemie das Verbandsleben über Monate stark beeinträchtigt hatte, trafen sich die Mitglieder des Landesverbands SaSaThü zu ihrer 31. Hauptversammlung endlich wieder physisch.
Wie, bitte, komme ich mit meinen tollen Büchern ins Radio oder gar ins Fernsehen? Für die Verlegerinnen und Verleger aus Mitteldeutschland war Katrin Schumacher, die bei MDR Kultur das trimediale Literatur-Ressort leitet und auch in der Redaktion von „Druckfrisch“ sitzt, der Saaljoker bei dieser gefühlten 500.000-Euro-Frage.
In der Fachgruppenversammlung Herstellender Buchhandel sprach Schumacher über die Medienarbeit von Verlagen in Pandemiezeiten und Literatur in den öffentlich-rechtlichen Programmen. Zwar waren in den letzten Monaten eher die Einstellung in Ehren ergrauter Formate oder Denis Schecks „Anti-Kanon“ Aufreger im Feuilleton, und auch das traditionelle Pressegespräch des Verbands zur Leipziger Buchmesse fiel mangels Messe ins Wasser - doch Schumacher konnte den im Literaturhaus Leipzig zusammengekommenen Büchermachern durchaus Mut machen: Obwohl der MDR zu den eher kleineren ARD-Anstalten gehört, beackert die Ressortleiterin das literarische Feld in einer breiten Mischung und mit einem beachtlichen Output, das von der flottierenden Rezension im Tagesprogramm bis zu Themen-Sendungen zu Hörbüchern oder Lyrik reicht.
Bei seinem Online-Kulturportal hat der Sender seit Anfang des Jahres sogar eine Neujustierung vorgenommen: Der Online-Markenkern („Kultur neu erleben“) soll die Fokussierung aufs Regionale sein. Das Nutzerversprechen dieses Ost-Feuilletons ist es, die Kultur der drei mitteldeutschen Länder auch in Corona-Zeiten sichtbar zu halten.
In der parallel stattfindenden Fachgruppenversammlung Herstellender Buchhandel informierte Maren Ongsiek vom Bundesverband über die geplante Anerkennungsprämie für Buchhandlungen (mehr dazu hier).
Dass sich die Mitglieder des Landesverbands Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (SaSaThü) letzte Woche im Leipziger Haus des Buches nach einer für Buchhändler und Verleger abenteuerlichen Zeit wieder einmal physisch treffen konnte, wenn auch unter Masken und mit deutlich gestrafftem Programm, fühlte sich gut an. Man ist sich als Branche nahe in diesen Krisenzeiten, näher jedenfalls als die laut Hygienekonzept vorgeschriebenen 1,50 Meter.
Die Auswirkungen der Pandemie sind auch im Einzugsgebiet des Dreiländerverbands beträchtlich – das gilt nicht zuletzt auch fürs Verbandsleben selbst: Von 13 geplanten Veranstaltungen konnten 2020 coronabedingt nur vier stattfinden, Versuche, Seminare und Fortbildungen durch Webinare zu ersetzen, wurden nicht im erhofften Umfang angenommen. Auch die Buchhändlertreffen und das traditionelle Verlegergespräch konnten nicht stattfinden.
Bleibt die Hoffnung, dass sich das Vereinsleben nach Corona rasch wieder normalisiert. Momentan geht etwa der bange Blick der Thüringer Mitgliedsverlage schon Richtung Dezember: Nach coronabedingter Streichung der Regionalmesse im letzten Jahr sollen am 3./4. 12. die Thüringer Buchtage über die Bühne gehen – mit Publikum.