Eine von der Kulturstaatsministerin beauftragte Studie (April 2021) stellt fest, dass die Verlagsvielfalt hierzulade bedroht ist und "nicht allein durch die Marktdynamik erhalten werden kann". Werden Sie sich in der nächsten Legislaturperiode für eine strukturelle Verlagsförderung einsetzen?
SPD: Die Kultur- und Kreativwirtschaft gehört zu den umsatz- und beschäftigungsstärksten Bereichen unserer Volkswirtschaft. Deshalb gehören ihre Belange für uns auch in den kulturpolitischen Blick. Sie brauchen ebenso wie die Kultur insgesamt eine eindeutige Verankerung auch auf der Bundesebene. Es gibt herausragende Kunst, die ohne staatliche Förderung zustande kommt. Damit das so bleibt, wollen wir ihre wirtschaftlichen Förderer*innen unterstützen. Wir werden uns daher auch um die entsprechenden Kulturmärkte zum Beispiel in Literatur, Kunsthandel und Musik kümmern, ordnungspolitische Initiativen ergreifen und Marktrahmenbedingungen gerade angesichts der Digitalisierungsumbrüche so gestalten, dass kulturwirtschaftlich inhaltebezogene Geschäfts- und Erlösmodelle gestärkt werden. Dort, wo zunehmendes Marktversagen festzustellen ist – wie beispielsweise bei Literaturverlagen –, werden wir gezielte Förderinstrumente entwickeln, um kulturelle Vielfalt sicher zu stellen.