Der Höhepunkt der Veranstaltung war natürlich die Wahl des Vorstandes. Klaus Füreder wurde in seinem Amt als Vorsitzender für weitere drei Jahre bestätigt. Katrin Schmidt (Mitinhaberin der Buchhandlung LeseZeichen) und Ralf Volkert (Inhaber der Buchhandlung Volkert) sind ab sofort Mitglieder des Vorstands. Für den Bereich Verlag wurden Britta Egetemeier (Penguin Random House Verlagsgruppe), Katja Meinecke-Meurer (Tessloff Verlag) in ihrem Amt bestätigt. Als dritter Verlagsvertreter wurde Thomas Peters (Morisken Verlag) neu in den Vorstand gewählt.
Den Wahlausschuss bilden zukünftig Nicolas Greno (Buchhaus Greno), Carlo Günther (PAL Verlag), Lutz Nagler (Buchhandlung Kempter), und Sebastian Zembol (Mixtvision Verlag). Die Rechnungsprüfung übernimmt zum einen erneut Barbara Bucher (Druck+Verlag Ernst Vögel) und erstmals Marianna Geier (Buchhandlung Buch & Bohne).
In seiner Antrittsrede dankte Klaus Füreder für das ausgesprochene Vertrauen und gab mit einem Gedanken die Richtung seiner Rede vor: "Ich weiß nicht, ob Ihnen bewusst ist, wie einmalig unser Börsenverein eigentlich ist: es ist wohl der einzige Wirtschaftsverband, in dem Produzenten und Distributoren gemeinsam direkt zum Wohle einer ganzen Branche zusammenarbeiten." Dies deswegen, weil es hier nicht bloß um die Optimierung wirtschaftlicher Interessen der Einzelnen ginge, sondern um den Erhalt und die Verbreitung gemeinsamer Prinzipien. Da steht allgemein der Erhalt der Meinungsfreiheit im Fokus. Branchenkonkret betrifft es das Urheberrecht. Gemeint ist vor allem die Auseinandersetzung mit den Bibliotheksverbänden, die alle E-Books vom Erscheinen an kostenlos ausleihbar machen wollen. – "Das ist nichts anderes als die faktische Enteignung der Autoren, die dafür aktuell weiterhin nur ein Almosen erhalten sollen. Auch stellvertretend für sie müssen wir gegen die allgegenwärtige, schleichende Unterwanderung des Urheberrechts kämpfen", so Füreders klare Position.
Aber auch innerhalb der Branche gäbe es große Differenzen. Stichwort: David gegen Goliath. Kleinere und mittlere Verlage kämpften um Präsenz im Handel. Auch die Aufnahme in den Verbund einer Verlagsauslieferung gestalte sich zunehmend schwieriger. "Auf der Handelsseite macht uns andererseits die Herausbildung einer zunehmend oligopolistischen Struktur Sorgen", so Füreder. Will heißen: Gutgängige Titel werden forciert, um deren Erfolg zu maximieren. Klaus Füreders Credo lautet daher: "Wir müssen für die gesunde, kleinteilige und mittelständische Struktur unserer Branche kämpfen und Missstände und Fehlentwicklungen gerade auch in unserem eigenen Haus aufzeigen und angehen." Genau dafür will er sich die nächsten drei Jahre engagieren.