Hackathon meets Fachkräftemangel

Tarek Al-Wazir: "Die jungen Leute müssen aktiv umworben werden"

22. September 2023
Redaktion Börsenblatt

Am 20. und 21. September fand am mediacampus frankfurt ein Hackathon zum Thema Fachkräftemangel statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein exklusives Grußwort des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir.

Aufmerksame Zuhörer beim Hackathon

Die Veranstaltung "Hackathon meets Fachkräftemangel" brachte kreative Köpfe aus der Buchbranche, der Politik und der Wissenschaft zusammen, um Lösungsansätze für das drängende Problem des Fachkräftemangels zu erarbeiten. Der Fachkräftemangel ist zu einer der zentralen Herausforderungen in den verschiedensten Branchen geworden. Unternehmen und Organisationen stehen vor der Aufgabe, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Der Workshop-Kongress wurde ins Leben gerufen, um frische und innovative Ansätze zur Bewältigung dieses Problems zu entwickeln. Während des zweitägigen Events arbeiteten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen an Ideen und Lösungen zu verschiedenen Themenschwerpunkten:

  1. Recruiting & Fachkräftegewinnung: Wie können Unternehmen effektiver qualifizierte Mitarbeiter:innen rekrutieren?
  2. Zuwanderung als Lösung für den Fachkräftemangel: Inwiefern kann die Zuwanderung von Fachkräften zur Lösung beitragen?
  3. Fachkräftebindung: Wie können Unternehmen ihre besten Mitarbeiter:innnen langfristig an sich binden?

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei seinem Grußwort

Den Auftakt machte ein digitales, exklusives Grußwort des Hessischen Ministers für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Tarek Al-Wazir (MdL), der aus Termingründen nicht vor Ort sein konnte. "Umso besser, dass sie da sind", so der Minister. Er freue sich, dass sich sein Ministerium finanziell an dieser "ambitionierten Veranstaltung" beteiligen, zu deren Umsetzung beitragen konnte.

"Bücher sind ja Kultur- und Wirtschaftsgut zugleich", fuhr der Minister fort, "deswegen sind sie für mich als Privatperson und als Wirtschaftsminister bedeutsam." Hessen sei seit jeher ein bedeutender Verlagsstandort, "und natürlich muss man an dieser Stelle erwähnen, mit Freude, die Frankfurter Buchmesse als wirklich relevanten und wahrscheinlich wichtigsten Branchenmarktplatz weltweit, mit einer langen Tradition in Vergangenheit und Zukunft in Frankfurt. Gerade in Zeiten, wo es viel zu oft um Fake-News gehe, komme den Verlegerinnen und Verlegern von Buch und Presse besondere Verantwortung zu. Die Verantwortung, seriös zu arbeiten und möglichst neutral zu publizieren. "Das ist bei allem ökonomischen Druck wichtig." 

Dann ging er auf die Veranstaltung ein: "Ich höre aus ihren Reihen, das alle Bereiche, Handel, Logistik, sogar Verlage, mit Ausnahme des Lektorats, vom Fachkräftemangel betroffen sind." Es sei daher gut und wichtig, "dass sie sich heute beim Hackathon mit innovativen Konzepten für Personalgewinnung und Personalentwicklung beschäftigen." Gerade die qualifizierten jungen Menschen der Generation Z oder der Generation Alpha müsse man "aktiv umwerben". Da reiche es nicht mehr, einen Arbeitsplatz in einem sympathischen kulturellen Wirtschaftssektor anzubieten, sondern diese jungen Leute würden mit Recht Angebote erwarten, "die eine spannende Aufgabe mit anständiger Bezahlung und modernen Arbeitsbedingungen verbinden". 

Recruitment, Personalgewinnung ändere sich gerade sehr. Er sei sich jedoch sicher, so Al-Wazir, das auch für diese Herausforderung von der Buchbranche wichtige Impulse in alle Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgehen werden. Er wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Hackathon in diesem Sinne "viel Inspiration, einen guten Austausch und tolle Ergebnisse".

Vorträge und Workshops

Eine Keynote-Präsentation wurde vom renommierten Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit gehalten. Die Expertin des IAB – Johanna Zenk – lieferte eine umfassende Analyse der aktuellen Arbeitsmarktsituation in der Kultur- und Kreativwirtschaft und präsentierte wichtige Erkenntnisse, die für die Diskussion über den Fachkräftemangel von entscheidender Bedeutung waren.

Der zweite Tag war geprägt von Vorträgen zu den drei zentralen Workshop-Themen. Branchenexpert:innen, und Wissenschaftler:innen teilten ihre Einblicke und Erfahrungen zu den Themen "Recruiting & Fachkräftegewinnung," "Zuwanderung als Lösung für den Fachkräftemangel," und "Fachkräftebindung."

Diese Vorträge boten wertvolle Anregungen und praktische Ansätze für die Workshops. Die Kombination aus hochkarätigen Sprecher:innen, interaktiven Workshops und tiefgehenden Diskussionen machte den Hackathon zu einer gelungenen Veranstaltung, die nicht nur den Horizont der Teilnehmenden erweiterte, sondern auch innovative Lösungsansätze für die Herausforderungen des Fachkräftemangels aufzeigte, resümieren die Veranstalter.

Die besten Ideen wurden prämiert

Eine Jury, bestehend aus Vertreter:innen der Buchbranche, der Politik und der Wirtschaft, hatte die anspruchsvolle Aufgabe, die eingereichten Ideen zu bewerten und prämierte schließlich zwei herausragende Konzepte im Bereich "Zuwanderung als Lösung für den Fachkräftemangel".

Die Preisträger:innen, deren Ideen die Jury überzeugten, erhielten nicht nur Anerkennung für ihre Innovation und Kreativität, sondern werden Ihre Idee im Rahmen individueller Nachklappworkshops unter Anleitung des mediacampus frankfurt weiter verfolgen.

Die Veranstaltung war alles in allem ein großer Erfolg und lieferte wertvolle Impulse für die Diskussion und die praktische Bewältigung des Fachkräftemangels. Die Organisator:innen freuen sich über die positiven Ergebnisse und werden die Zukunft der Arbeitswelt und des Fachkräftebedarfs weiter aktiv mitgestalten.

Hintergrund

Zum Workshop-Kongress "Hackathon meets Fachkräftemangel" (20. und 21. September) hatten der mediacampus frankfurt und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels eingeladen. Gemeinsam mit Fach- und Führungskräften aus unterschiedlichen Branchen im sollten im Format des "Hackathon" neue Ansätze für das drängende Thema entwickelt werden.