Große Chancen für den Buchhandel verspricht auch der KulturPass, den es 2023 erstmals geben wird. Jugendliche, die in diesem Jahr 18 Jahre alt werden, erhalten 200 Euro und können diese innerhalb von zwei Jahren für den Kauf von Büchern, CDs und Schallplatten sowie für Kulturveranstaltungen einsetzen. 100 Millionen Euro gibt es dafür aus dem Etat von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (mehr dazu hier).
Christiane Schulz-Rother, Inhaberin der Tegeler Bücherstube und im Börsenverein Vorsitzende des Ausschusses für den Sortimentsbuchhandel, stellte das Projekt im Literaturhaus vor. Sie sieht im KulturPass „eine tolle Chance“. Immerhin gehe es um 750.000 potenzielle Leser:innen und Konsument:innen.
Die Buchhändlerin verwies auf das Vorbild Frankreich. In unserem Nachbarland erhalten Jugendliche 300 Euro. Mehr als die Hälfte des Geldes haben sie für Bücher ausgegeben. Im Durchschnitt kaufte jeder Inhaber des "Pass Culture" neun Bücher (darunter viele Mangas). „Das Angebot hat viele neue Kunden in die Buchhandlungen gelockt“, so Schulz-Rother. 30 Prozent der Teenager seien vorher nie in einer Buchhandlung gewesen.
Am 17. Mai soll das Anbieterportal, auf dem sich Buchhandlungen registrieren können, freigeschaltet, ab Mitte Juni mit einer Kommunikationskampagne Werbung gemacht werden.
Das Berliner Bücherfest, so eine spontane Idee auf der Jahresversammlung, wäre auch ein geeigneter Ort, um für das Angebot zu werben. Schulz-Rother hofft jedenfalls, dass der KulturPass junge Menschen zu den Büchern bringt. Wenn das Angebot von vielen angenommen wird, soll es unter Umständen ausgeweitet werden und der KulturPass dann mehr jungen Menschen zugutekommen – denkbar wäre es, den Pass allen Heranwachsenden zwischen 17 und 20 Jahren anzubieten.