Die mecklenburgische Landeshauptstadt hatte sich mit Bilderbuchwetter auch alle Mühe gegeben. Rund 40 Mitglieder aus Buchhandel, Verlagen und Zwischenbuchhandel konnte Landesverbandsvorsitzende Branca Felba begrüßen zu einem Stadtrundgang zum Thema Innenstadtentwicklung anhand lokaler Beispiele. Schwerins stellvertretender Oberbürgermeister Bernd Nottebaum und Bernd Pichotzke vom Fachdienst Stadtentwicklung und Wirtschaft erwiesen sich als diskussionsfreudige Stadtführer, die auf Highlights und Schwachpunkte hinweisen konnten und wesentliche Fragestellungen darlegten: War es die richtige Entscheidung, Einkaufscenter in die Innenstadt zu holen? Sie verdrängen sichtbar Läden, gleichzeitig sind sie Kundenmagnete, die Menschen in die City ziehen. "Während nach 1990 viele zum Einkaufen nach Lübeck und Hamburg fuhren, kommen jetzt in der Vorweihnachtszeit die Leute aus Lübeck hierher, um in den Straßen zu bummeln", berichtete Pichotzke. Auch aus dem Umland fahren die Menschen zum Einkaufen ins 98.000 Einwohner starke Schwerin. Die drei recht dicht beieinander liegenden Einkaufszentren sind unterschiedlicher Natur; "während der Marienplatz eine Straßenbahnumsteigefläche ist und entsprechend turbulent, ist bei den Schweriner Höfen viel weniger Raus und Rein feststellbar; das Kino Capitol zieht Besucher an, was für eine Buchhandlung bessere Bedingungen bietet", sagte Nottebaum.
Mit leerstehenden Läden, derzeit rund 30, hat Schwerin dennoch zu kämpfen, und es wird überlegt, wie man dem Missstand begegnet. Nottebaum berichtete von einem Gestaltungsbeirat und unterschiedlichen Ideen, die Stadt attraktiver zu machen, unter anderem hatten auf eine Ausschreibung hin Autoren Texte für Schaufenster geschrieben, die Passanten zum Innenhalten bewegen. Ein Ziel, so Nottebaum, ist , alle Seeufer in der Stadt öffentlich zugänglich zu machen, ein weiteres, eine Universität zu eröffnen, die Studierende in die Stadt bringen würde, die zum Beispiel auch dem spürbaren Mangel an gastronomischen Teilzeitkräften abhelfen könnten.