Sasha Marianna Salzmann ist 1985 in Wolgograd (Russland) geboren, wuchs in Moskau auf und kam 1995 nach Deutschland. In Hildesheim studierte Salzmann Literatur, Theater und Medien, in Berlin Szenisches Schreiben. 2002 gehörte Salzmann zu den Mitbegründer:innen des Kultur- und Gesellschaftsmagazins freitext und gab dieses elf Jahre lang mit heraus.
Darüber hinaus ist Salzmann Hausautor:in am Maxim Gorki Theater Berlin, war bis 2015 Künstlerische Leitung des STUDIO Я, initiierte zusammen mit Max Czollek den Desintegrationskongress 2016 und die Radikalen Jüdischen Kulturtage 2017. In den Jahren 2017/18 gehörte Salzmann zum Leitungsteam der Literaturwerkstatt „Krieg und Frieden“ am Literarischen Colloquium Berlin.
Der Debütroman „Außer sich“ (Suhrkamp) stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2017. Darin begibt sich Alissa in der queeren Szene Istanbuls und in der eigenen Familiengeschichte auf die Suche nach dem verschwundenen Zwillingsbruder und nach Zugehörigkeit jenseits von Herkunft, Muttersprache oder Geschlecht.
Salzmanns zweiter Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ erschien 2021 und war ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert. Er spielt in der späten, zerfallenden Sowjetunion, in der Ukraine während der Perestroikajahre sowie im heutigen Deutschland und handelt von der unauflöslichen Verstrickung zweier Frauen-Generationen über politische Umbrüche und Auswanderung hinweg.
Im eigenen Werk bezieht sich Salzmann immer wieder auf die Texte Serhij Zhadans, der zu den literarischen Vorbildern Salzmanns zählt.
Die beiden Romane sowie Salzmanns international gespielte Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet: unter anderem mit dem Mara-Cassens-Preis (2017), dem Nestroy-Theaterpreis (2018) und dem Kunstpreis Berlin (2020). Im Jahr 2020 erhielt die Autor:in die Ricarda-Huch-Poetikdozentur für „Gender in der literarischen Welt“, 2022 den Preis der Literaturhäuser.
Die Verleihung des Friedenspreises an Serhij Zhadan findet während der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, den 23. Oktober 2022, um 10:45 Uhr in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live in der ARD übertragen.