Die Mitglieder beschlossen auch eine Satzungsänderung, die es ermöglicht, die Hauptversammlung des Landesverband Nord e.V. als Präsenzveranstaltung, als digitale Veranstaltung oder als hybride Veranstaltung durchzuführen und, wenn technisch möglich, auch digital abzustimmen. Es kann immer dann zum Einsatz kommen, wenn niemand (möglicherweise auch technisch) daran gehindert ist, digital abzustimmen. Die nötigen Anpassungen wurden an den entsprechenden Paragrafen der Satzung vorgenommen.
Die Mitglieder der Hauptversammlung hatten über eine weitere Satzungsänderung abzustimmen: die Begrenzung einer möglichen Wiederwahl der Vorstandsmitglieder aufzuheben. Aus Paragraf 17 der Landesverbandssatzung "Die Wiederwahl in dasselbe Amt ist zweimal zulässig" sollte "Die Wiederwahl ist zulässig" werden.
Buchhändler Manfred Keiper aus Rostock riet von einer Satzungsänderung ab, "weil dadurch das Problem eigentlich nur verlagert wird und es dazu kommen kann, dass es schwieriger wird, neue Kandidatinnen zu finden, wenn die alten ja immer weitermachen.". Auch Bernd Weidmann von der Verlagsauslieferung Die Werkstatt sah dazu im Moment keine Veranlassung: "Es muss auch einen Druck geben, das Ehrenamt immer wieder zu verjüngen." ."Warum sollen sich diejenigen, die sich längerfristig ehrenamtlich engagieren wollen, nicht länger engagieren?", meinte Verleger Dietrich zu Klampen, die Satzungsänderung lasse ja sogar eine Kampfkandidatur zu. "Wenn ich mich im Saal so umschaue, dann wäre eine Verjüngung ja gar nicht schlecht mit Blick auf Langfristigkeit - es geht für mich auch um eine demokratische Kultur, die dazu zwingt, neue Ehrenamtliche zu suchen", entgegnete Keiper.
Am Ende wurde der Antrag bei drei Enthaltungen und zwei Nein-Stimmen angenommen. Dem Ansinnen, das Ehrenamt zu verjüngen, stimmte auch Buchhändlerin Anja Vogel aus Reppenstedt zu und empfahl, dazu auch mehr die digitalen Formate zu nutzen und Social-Media-Kanäle zu bespielen: "Es sind Geschichten, die erzählt werden müssen - was macht man im Ehrenamt, welche Möglichkeiten gibt es? Nur über persönliche Zugänge finden sich neue Gesichter." Ergänzend wies Manfred Keiper auf die Facebook-Gruppe Buchhandelstreff hin, der mehr als 2000 Mitglieder angehören. Sich mehr Gedanken zu machen, wie man Jüngere in die ehrenamtliche Verbandsarbeit ziehe, sei absolut zielführend, stimmte auch Dietrich zu Klampen zu - "die Frage ist aber wie überall: Wer schafft das im Moment alles noch? Dennoch müssen wir da ran."