Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Mitgliederentwicklung 2022: Weniger Mitglieder, mehr Neue

24. Januar 2023
Redaktion Börsenblatt

Die Buchbranche stand auch 2022 vor vielen Herausforderungen. Das spiegelt sich in der Mitgliederentwicklung des Börsenvereins und dem wichtigsten Austrittsgrund wider. Dafür zählt der Verband mehr Neuaufnahmen als in den Vorjahren.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zählt mit Stand 1. Januar insgesamt 3.945 Mitglieder. Mit 88 Mitgliedern weniger als ein Jahr zuvor (4033 Mitglieder) rutscht der Verband damit unter die 4.000er-Schwelle.

Dafür zählte der Verband allerdings auch mehr Neuaufnahmen als in den Vorjahren: 145 Mitglieder traten dem Börsenverein im Jahr 2022 bei (2021: 139, 2020: 108).

„Die Buchbranche musste sich auch 2022 vielen Herausforderungen stellen. Zugleich wurde deutlich: Gerade in harten Zeiten schätzen Mitglieder uns als starken Verband an ihrer Seite. Mit der höchsten Zahl an Neuaufnahmen der letzten Jahre und nur wenigen unterjährigen Beendigungen konnten wir zwischenzeitlich sogar einen Zuwachs verzeichnen“, erklärt Susanne Krittian-Danzer, Leiterin des Mitgliederservice des Börsenvereins. „Dass wir am Ende des Jahres doch ins Minus gerutscht sind, ist vor allem der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage geschuldet.“

Die häufigsten Austrittsgründe

Im Buchhandel traten nach Susanne Krittian-Danzer die häufigsten Mitglieder wegen der Geschäftsaufgabe aus Altersgründen aus, bei Verlagen wegen der Einstellung der verlegerischen Tätigkeit.

„Insgesamt sind die Austritte beim Buchhandel zurückgegangen und bei Verlagen, wo vor allem die kleineren wirtschaftlich stark angeschlagen sind, gestiegen. Erfreulich ist, dass unser Schnupperangebot immer erfolgreicher wird: Jedes zweite Schnuppermitglied konnten wir im vergangenen Jahr von einer Vollmitgliedschaft überzeugen“, so Krittian-Danzer weiter.

Weitere Fakten aus der Mitgliederstatistik:

  • Unterjährig lag die Zahl der Beendigungen bei 77, die zum Jahreswechsel 2021 auf 2022 hinzukommenden bei 115. Insgesamt gab es so 2022 192 Beendigungen. Dem stehen 145 Neuaufnahmen entgegen.
  • Der häufigste Grund für den Austritt ist mit insgesamt 87 Fällen durch alle Sparten (2021: 82) nach wie vor die Geschäftsaufgabe. Die Geschäftsaufgabe aus Altersgründen ist hier weiterhin die häufigste Ursache für Buchhandelsaustritte. Es gibt fünf Austritte aufgrund einer gemeldeten Insolvenz (3 Buchhandlungen / 2 Verlage).
  • Die Zahl der Fusionen ist 2022 um die Hälfte gesunken. Auch die Zahl der Firmenverkäufe aufgrund von Filialisierung ist rückläufig. Es gibt insgesamt 16 Austritte, davon 10 im Buchhandel.
  • 2022 nahmen zwar etwas weniger Unternehmen am Schnupperangebot Teil (2022: 30, 2021: 48), allerdings wurden davon 56 Prozent anschließend Vollmitglied, 2021 waren es noch 27 Prozent. Die Zahl der Partnermitglieder stieg von 60 auf 63.