Mit Ruhe und Empathie
Als erste Frau an der Verbandsspitze stand die Ravensburger-Verlegerin Dorothee Hess-Maier und war von 1989 bis 1992 Vorsteherin des Börsenvereins. Ein Glückwunsch von Martin Schult.
Als erste Frau an der Verbandsspitze stand die Ravensburger-Verlegerin Dorothee Hess-Maier und war von 1989 bis 1992 Vorsteherin des Börsenvereins. Ein Glückwunsch von Martin Schult.
Der Beginn von Dorothee Hess-Maiers Amtszeit als Vorsteherin des Börsenvereins fiel in ein besonderes Jahr. Eine Woche, bevor sie 1989 die Nachfolge von Günther Christiansen antrat, blieb ein Stuhl bei der Friedenspreisverleihung in der Paulskirche leer. Preisträger Václav Havel konnte nicht kommen. Ein paar Wochen später war er Präsident seines Landes, die Mauer war gefallen, die Wiedervereinigung stand im Raum.
Es ist das große Verdienst der Ravensburger-Verlegerin, dass danach der Ost- mit dem West-Börsenverein vereinigt werden konnte, dass die Deutsche Bücherei (Leipzig) und die Deutsche Bibliothek (Frankfurt am Main) unter ein gemeinsames Dach rückten und die Stadt Leipzig darin unterstützt wurde, die Leipziger Buchmesse fortzuführen.
Wie bei der aktuellen Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs, die gemeinsam mit vielen anderen die Auswirkungen der Pandemie meistert, war es also auch damals eine Frau, die in ihrer dreijährigen Amtszeit großen Veränderungen begegnen musste, und das tat Dorothee Hess-Maier mit der ihr eigenen Ruhe und Empathie.
Nach 41 Jahren schied sie 2000 aus dem operativen Geschäft im Ravensburger Verlag aus, engagierte sich aber weiterhin ehrenamtlich für zahlreiche Stiftungen. Drei Jahre zuvor erhielt sie für ihre Verdienste die Friedrich Perthes-Medaille des Börsenvereins. Am 6. November feiert Dorothee Hess-Maier ihren 85. Geburtstag – Anlass für den Verband und die gesamte Branche, ihr noch einmal auf das Herzlichste zu danken und ihr alles Gute zu wünschen.