Mehr reden
Ein spannendes Zwei-Tage-Format mit Bootsfahrt, ein beredter Bürgermeister, Beitragsänderungen und viele Möglichkeiten zum Nebenbei-Talk: Impressionen von der Jahreshauptversammlung des LV Nord in Lübeck.
Ein spannendes Zwei-Tage-Format mit Bootsfahrt, ein beredter Bürgermeister, Beitragsänderungen und viele Möglichkeiten zum Nebenbei-Talk: Impressionen von der Jahreshauptversammlung des LV Nord in Lübeck.
Endlich wieder ins Gespräch kommen - das war ein wesentliches Ziel der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Börsenverein-Landesverbands Nord, und es wurde ganz klar erreicht. Die Vorbereitung hatte noch die frühere Geschäftsführerin Carola Markwa organisiert, konnte aber durch Corona nun erst zwei Jahre später umgesetzt werden.
Dabei ist der Landesverband auch "unterjährig" alles andere als inaktiv: 34 Veranstaltungen hat der 718 Mitglieder starke Landesverband im vergangenen Jahr angeboten, in diesem Jahr waren es 42, darunter Vertreter:innenbörsen in Bremen und Hamburg sowie neun Regionaltreffen, die alle hybrid stattfanden, die gut angenommen wurden, im Durchschnitt von 20 Teilnehmer:innen. Sechs der zehn Regionaltreffen fanden zum Thema Entwicklung in Innenstädten statt, erläuterte Jens Finger von Hugendubel in Greifswald: In Nordenham wurde über den Einzelhandel diskutiert, in Schwerin über Mobilität, in Ahrenshoop über Kultur als Treiber, in Oldenburg und zuletzt in der Buchhandlung Erichsen und Niehrenheim in Kiel mit einem Stadtplaner zum Thema Innenstadtentwicklckung. Finger wies darauf hin, wie wesentlich die Frage für Buchhandlungen ist - "Stirb langsam oder grüne ...". Der Buchhändler selbst arbeitet in einem Ausschuss in Greifswald mit, dessen Ziel es ist, die Innenstadt wieder zu beleben: "Man muss hier etwas bewegen." Inzwischen habe der Landesverband beim Thema Innenstadtentwicklung einen großen Informationsschatz gesammelt, den er auch weitergeben könne, damit auch von Buchhandlungen in anderen Städten das Thema angegangen wird.
"Wir wollen mit unseren Mitgliedern reden und in Kontakt bleiben", erklärte Geschäftsführer Volker Petri, der sich darüber freute, dass am Samstag viele Lübecker Buchhändler:innen mit von der Partie waren. Er informierte, dass der Landesverband seit vier Tagen auf Linked-in präsent sei, "es ist einfach wichtig, dass wir sichtbar sind. Wir müssen zeigen, dass der Buchhandel eine feste Größe ist." Petri engagiert sich zudem, die Ausbildung an Berufsschulen im Verbandsgebiet zu verbessern. Das Interesse am Buchhandel sei übrigens insgesamt gar nicht so klein: "Ich habe alle zwei Wochen einen Anruf von jemandem, der eine Buchhandlung kaufen möchte."
Landesverbandsvorsitzende Branka Felba teilte mit, dass der Länderrat am 22. September 2022 beschlossen hat, die Beitragsordnung wie auch die Beitragsstaffel des Gesamtvereins an die aktuellen Entwicklungen in der Branche anzupassen. Aber auch die Landesverbände müssen noch jenen Änderungen zustimmen. Konkret geht es darum, dass ab Beitragsgruppe 53 der Mitgliedsbeitrag individuell errechnet und linear mit dem Jahresnetto-Umsatz des Mitgliedsunternehmens wächst. Dem stimmte die Jahreshauptversammlung (zu der auch Mitglieder im Live-Stream zugeschaltet waren, die allerdings nicht abstimmen durften) einstimmig zu und beschloss zudem die Einführung einer Deckelung des Konzernnachlasses bei 30 Prozent ab 2022.
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