In ihrem Grußwort aus dem Hauptverband konzentrierte Kyra Dreher sich auf die Themen KulturPass und BookTok-Bestsellerlisten – die erfolgreiche Woche der Meinungsfreiheit, die Projekte zur Innenstadtentwicklung, den Einsatz für eine strukturelle Verlagsförderung („hartes Holz, das wir da bearbeiten“), die Abwicklung von Neustart Kultur II und ihre Bemühungen um einen Rahmenvertrag mit der Deutschen Post in Sachen Büchersendungen streifte sie nur kurz.
Der KulturPass sei „eine einzigartige und wunderbare Initiative, die genau zum richtigen Zeitpunkt kommt“, so Dreher – wobei der Börsenverein anders als bei Neustart Kultur nicht Partner, sondern Vermittler sei. Die kleine Liste der „Kinderkrankheiten“, wie fehlende Coverabbildungen (Problem liegt nicht im VLB, sondern an der Schnittstelle, soll bald behoben sein), Sortierfunktion mit für junge Menschen eher abwegigen Titeln (in Arbeit), Schwierigkeiten bei der Darstellung der Buchhandlungen im Umkreis, fehlende Auswahl einer Lieblingsbuchhandlung oder vermehrte Stornierungen wegen undurchsichtiger Menüführung beim Anlegen von Favoriten und dem Auslösen von Bestellungen (in Arbeit) – der Börsenverein gibt die Anfangsschwierigkeiten an die zuständigen Stellen weiter. Dreher: „Trotz aller Herausforderungen – registrieren Sie sich, es ist eine Riesenchance.“
Ein perfekter Hebel zur Gewinnung der jungen Zielgruppe für den stationären Buchhandel ist auch die neue BookTok-Bestsellerliste von TikTok und Media Control (Sie finden die Liste hier auf boersenblatt.net zum Download!). Die Verkaufszahlen der dort von den BookTokern vorgestellten Bücher gehen in die Höhe, die Verlage reagieren mit neuen Labels für Romance, Young- und New-Adult. Der Buchhandel treffe mit den BookTokern auf eine „Community im digitalen Raum, die in den physischen Raum zurück will“, meinte Kyra Dreher. Wie die Listen funktionieren, lesen Sie hier!
Da haben zwei Mitglieder sich so richtig viel Zeit genommen, um den Kolleginnen und Kollegen Wege zu mehr Nachhaltigkeit zu erklären. Haben sich vorbereitet, Papiere, PowerPoints und einen 10-Punkte-Plan entwickelt. Und dann werden sie nur im Nachsatz erwähnt. Frau Lesch heißt eigentlich Esch und diskutiert wurde eigentlich auch nicht, sondern es waren zwei (dem anschließenden Lob nach zu schließen) gern gehörte und dringende Vorträge zu einem Thema, dass dem Bundesverband und den Mitgliedern auf den Nägeln brennt. Dem Börsenblatt auch?
Zwar wird im Wetterbericht auf den Klimawandel angespielt ("Ein Sommertag, wie er neuerdings bei uns üblich ist: heiß, richtig heiß."), aber auf den Zusammenhang mit unserem Tun wird nicht mehr eingegangen. Dabei haben sowohl Svenja Esch als auch ich viele Tipps gegeben, wie wir alle das Klima weniger anheizen können. "Vermeiden, reduzieren, kompensieren" – von diesem Grundsatz, der in meinem 10-Punkte-Plan 10 x erläutert wurde, berherzigen Sie, liebe Frau van Endert, in ihrer Berichterstattung nur die ersten beiden Punkte …
Mit herzlichen Grüßen von Annette Sievers, die sich schon am Freitagmorgen über den Text geärgert hat und das am Sonntag immer nocht tut, weil er inzwischen nicht korrigiert wurde, sondern die Redaktion geschlossen am Swimmingpool sitzt.
P.S.: Gerne schreibe ich fürs BöBlatt eine Serie über die 10 Punkte zu mehr Nachhaltigkeit im Verlag und Büro. Damit die Sommer nicht noch heißer werden…
Herzliche Grüße
Sabine van Endert