Wie sich „Audio Originals“ für Hörbuchverlage verbreiten, vermarkten und monetarisieren lassen können, beleuchteten Tina Jürgens (Geschäftsführerin zebra-audio.net) Oliver Versch (Geschäftsführer Spotting Image, Autor, Regisseur) und Christian Schalt (Chief Digital Officer RTL Radio Deutschland GmbH).
Anders als bei z.B. Musik gibt es für Podcasts keine Einnahmen von den Plattformen, über die die Podcasts ausgespielt werden. Stellt sich also die Frage: Was wollen Hörbuchverlage mit Podcasts erreichen? Tina Jürgens empfiehlt, sich zunächst auf die Optionen Geld verdienen oder Marketing festzulegen. Um Werbeerlöse erzielen zu können, braucht man Jürgens zufolge 10.000 Downloads und Streams pro Podcast-Folge. Das könnte schwierig werden. „Es gibt etwa 70.000 deutschsprachige Podcast-Formate und damit zu viel Content für eine zu kleine Zielgruppe“, so die Expertin.
Für RTL-Mann Christian Schalt dienen Podcasts nicht selten dazu, Reichweite für andere Titel oder Grundlagen für abgeleitete Lizenzgeschäfte aufzubauen. Ist die Goldgräberstimmung angesichts der Podcast-Masse schon vorbei? Von der Überfülle sollte man sich nicht abschrecken lassen, meint Schalt, wichtige Bereiche, wie Fußball seien im Podcast noch nicht besetzt und die Distributionswege würden sich weiterentwickeln. Jürgens ist seiner Meinung, auch weil die Werbeindustrie den Kanal gerade erst entdeckt habe. Vor allem aber, müssten die Podcast-Produzenten am Content arbeiten.