"IGLU, PISA – wie viele Studien müssen noch kommen und die dramatischen Defizite in unserem Bildungssystem belegen, bis wir endlich erkennen: Wir brauchen ein politisches und gesellschaftliches Umdenken, und zwar umgehend!", erklärt Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, nach den Ergebnissen der aktuellen PISA-Studie.
"Bund und Länder müssen das Problem gemeinsam lösen und in Bildung investieren!", so Kraus vom Cleff weiter. Keinesfalls dürften Investitionen in die Bildung der Schuldenbremse zum Opfer fallen. Lesekompetenz sei dabei die Grundlage für jegliche Verbesserung. "Wer nicht lesen kann, ist auch nicht in der Lage, eine Textaufgabe in Mathematik zu lösen oder einen naturwissenschaftlichen Versuch zu dokumentieren. Damit Menschen den Zugang zu gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Teilhabe erhalten, brauchen wir eine wirksame Leseförderung von Klein auf." Lesekompetenz sei nicht nur grundlegend für den individuellen Lebensweg, sondern für unsere gesamte Demokratie.
Wie die heute in Berlin vorgestellten Ergebnisse der PISA-Erhebungen aus dem Frühjahr 2022 zeigen, sind die schulischen Leistungen von Jugendlichen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften im Vergleich zu 2018 deutlich gesunken. Die Lesekompetenz liegt auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Erhebung im Jahr 2000. Demnach weist ein Viertel der 15-Jährigen in Deutschland beim Lesen Defizite auf. Dieses Ergebnis geht Hand in Hand mit der IGLU-Studie 2023, nach der jedes vierte Kind beim Verlassen der Grundschule nicht sinnentnehmend lesen kann.
