Börsenverein zum Bundeshaushalt 2024

Gute und schlechte Nachrichten für die Buchbranche

22. Januar 2024
Redaktion Börsenblatt

Nach der Haushaltsbereinigungssitzung am vergangenen Donnerstag stehen Entscheidungen über zwei für die Bruchbranche wichtige Maßnahmen fest, zum KulturPass und der strukturellen Verlagsförderung. Vom Ergebnis zeigt sich der Börsenverein enttäuscht. 

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels begrüße, heißt es in dem Statement, dass der KulturPass für 18-Jährige 2024 fortgeführt werden soll. Allerdings stehen im aktuellen Jahr deutlich weniger finanzielle Mittel dafür zur Verfügung, weshalb sich das Budget für die jungen Erwachsenen von 200 auf 100 Euro halbiert. Eine strukturelle Verlagsförderung, wie sie der Börsenverein mit Nachdruck immer wieder gefordert hat, ist nicht im Haushalt vorgesehen. Die Entscheidungen stehen noch unter dem Vorbehalt des Beschlusses des gesamten Bundestags Ende Januar.

 

"Wir sind enttäuscht, dass die finanziellen Mittel deutlich reduziert wurden"

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, sagt: "Es ist eine gute Nachricht, dass der KulturPass trotz der engen Haushaltslage 2024 fortbestehen soll. Gleichzeitig sind wir enttäuscht, dass die finanziellen Mittel deutlich reduziert wurden. Angesichts der dramatischen Bilanz, die die IGLU- und PISA-Studie zur Bildungslage in Deutschland gezogen haben, und den wachsenden Herausforderungen für unsere Demokratie ist es ein Armutszeugnis, dass die Bundesregierung gerade bei Kultur und Bildung spart. Der KulturPass ist ein ausgezeichnetes Instrument, um junge Menschen an Kulturangebote heranzuführen und sie so bei der Entwicklung zu informierten, offenen und reflektierten Erwachsenen zu unterstützen."

Ein herber Schlag sei es, dass eine strukturelle Verlagsförderung 2024 nicht kommen soll: "Ohne diese Förderung, die bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, gerät die Vielfalt auf dem Buchmarkt zunehmend in Gefahr. Gerade kleine Verlage mit Titeln abseits des Mainstreams stehen wirtschaftlich immer mehr unter Druck. Die Verlagsförderung muss dringend für den Haushalt 2025 auf die Agenda. Sonst erleben wir ein immer schneller werdendes Sterben von Verlagen und damit von kultureller Vielfalt", so Peter Kraus vom Cleff.