Woche der Meinungsfreiheit

Elf starke Stimmen für Freiheit, Demokratie und Debatte

3. Mai 2023
Redaktion Börsenblatt

Bei einem Pressetermin mit Memorial-Mitgründerin Irina Sherbakova vor der Frankfurter Paulskirche wurde die Kampagne zur Woche der Meinungsfreiheit vom 3.–10. Mai vorgestellt.

Ina Hartwig, Peter Kraus vom Cleff, Irina Sherbakova, Steffen Decker

Ina Hartwig, Peter Kraus vom Cleff, Irina Sherbakova, Steffen Decker (v.l.n.r.)

Anlässlich der dritten Woche der Meinungsfreiheit, die vom 3. – 10. Mai 2023 stattfindet, enthüllten Irina Sherbakova, Germanistin und Kulturwissenschaftlerin, Ina Hartwig, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Steffen Decker, Regionalleiter der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH und Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, ein mobiles 18/1 Plakat mit Irina Sherbakovas Konterfei und ihrer ganz persönlichen Botschaft zur Woche der Meinungsfreiheit. Ort der Enthüllung war der Frankfurter Paulsplatz mit der Paulskirche, der Wiege und dem Symbol der Demokratie in Deutschland, deren 175-jähriges Jubiläum dieses Jahr in Frankfurt gefeiert wird.

Irina Sherbakova ist Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, die 2022 für ihren Kampf gegen Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverstöße in Russland mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Sie steht mit ihrer Meinung und ihrem Plakat stellvertretend für elf Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Medien und Literatur, die mit ihren Gesichtern und ihren starken, eigenständigen Meinungen für eine lebendige Debattenkultur eintreten. Weitere Testimonials kommen unter anderem von der Autorin Tupoka Ogette, dem Autor Sebastian Fitzek, der Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa und dem Friedenspreisträger Liao Yiwu. Die Plakate sind Teil einer Kampagne, die durch die großzügige Unterstützung von Ströer während der Woche der Meinungsfreiheit bundesweit auf über 3750 digitalen Screens von Ströer zu sehen sein wird.

Irina Sherbakova sagte anlässlich der Motiventhüllung: "Der im Gulag umgekommene Dichter Osip Mandelstamm hat einmal geschrieben, dass es in einer Diktatur die Werke zu unterscheiden gelte, die erlaubt und die unerlaubt geschrieben werden. Erstere seien Abschaum, letztere gestohlene Luft. Die Hälfte meines Lebens lebte ich von dieser gestohlenen Luft. Jetzt ist in Russland die Zeit gekommen, wo man wieder diese Luft suchen muss, um die Wahrheit über den Krieg, über Putins Regime zu hören und sagen zu können."

Peter Kraus vom Cleff kommentiert: "Dass Menschen ihre Meinung öffentlich und frei aussprechen können, ist keine Selbstverständlichkeit: Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die aktuelle Lage im Iran sowie Unterdrückung und Krieg in vielen weiteren Regionen der Welt führen uns das leider täglich vor Augen. Deswegen müssen wir uns auch weiterhin stark machen für Frieden, Demokratie und die freie Meinungsäußerung. Ich freue mich, dass wir so viele großartige Stimmen für die Kampagne gewinnen konnten, die mit ihren persönlichen Botschaften die Meinungsvielfalt in unserer Gesellschaft abbilden und für sie einstehen. Ein großer Dank geht an unseren Partner Ströer für die Unterstützung bei diesem wichtigen Thema."