Börsenverein

"Eine herausfordernde Münchner Bücherschau liegt hinter uns"

7. Dezember 2021
Redaktion Börsenblatt

Vom 18. November bis 5. Dezember fand die Münchner Bücherschau im Rahmen des Literaturfests München statt. Der Landesverband Bayern des Börsenvereins zieht Bilanz.

„Eine herausfordernde Münchner Bücherschau liegt hinter uns“, so Klaus Füreder, Vorsitzender des Landesverbands Bayern im Börsenverein. „Im letzten Jahr wussten wir immerhin eine Woche vorher, dass die hybride Planung komplett ins Digitale verlegt werden muss.“ In diesem Jahr hätten sich die Bestimmungen gefühlt täglich verändert.

Immerhin: Die Buchausstellung konnte bis zum Ende geöffnet bleiben. Rund 15.000 Neuerscheinungen und Longseller aus 130 Verlagen wurden ausgestellt und die digitale Version war aufgrund der Erfahrungen aus dem letzten Jahr attraktiver.

Insgesamt verzeichnete die Münchner Bücherschau 40.000 Besucher, weniger als in nicht pandemischen Jahren. „Aber die, die kamen, zeigten sich oft als Hardcore-User und nahmen sich alle Zeit der Welt“, so die Veranstalter in der Pressemitteilung. Die Leseplätze seien durchweg belegt gewesen. Die digitale Münchner Bücherschau erreichte 60.000 Aufrufe.

Die meisten Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche wurden hybrid oder rein digital geplant. Zu Gast waren etwa Cornelia Funke, Andreas Steinhöfel oder Alex Rühle sowie Jonathan Stroud und Rufus Beck.

„Das hat alles gut funktioniert und auch das Schulklassenprogramm war im digitalen Raum ein voller Erfolg. Bis zu 300 Kinder haben sich zu den einzelnen Lesungen dazu geschaltet und tolle Fragen und Ideen zum Buch vorab eingeschickt“, sagt Edith Offermann, verantwortlich für die Kinder- und Jugendveranstaltungen. Im Schulklassenprogramm waren rund 2000 Schüler*innen aus 77 Klassen Gast.

Für die Erwachsenen gab es dagegen einige Live-Veranstaltungen im Gasteig, die, auch bedingt durch die verminderte Raumauslastung, teilweise ausgebucht waren. So die mit

Marianne Koch, Harald Lesch oder Stefan Aust. Andere mussten leider ganz ausfallen. Thomas Kraft, verantwortlich für das Erwachsenenprogramm, bringt es mit der Nennung seiner Highlights auf den Punkt: „Die selbstkomponierten Lieder von Johannes Oellinger zu Simone de Beauvoir; Elke Heidenreichs ungebrochene Angriffslust gegen den Mann im deutschen Fernsehen, der Bücher in den Müll wirft; Anne Gesthuysens rheinische Frohnatur und die kleinen Seitenhiebe auf ihren Mann Frank Plasberg, der im Publikum saß: Wiebke Puls‘ kluge und sprachmächtige Performance beim McCartney-Abend; die sympathische Selbstironie von Felix Neureuther, der mit einer sportiven Frau verheiratet ist, die die Berge schneller als er erklimmt; Stefan Austs Unterhaltungstalent und seine Hochachtung für Kishore Mahbubabi; Harald Lesch, der – trotz des ernsten Themas – sein Talent als Witzeerzähler unter Beweis stellte.“ Elke Heidenreich hatte Thomas Kraft nach der Veranstaltung geschrieben: „… war rundum schön und beglückend gestern, vielen Dank!“