Ein volles Programm, viele Impulse und emotionale Debatten: Eindrücke von Stella Joy Olleroch, die zwei Tage beim Nachwuchsparlament auf dem Mediacampus in Frankfurt-Seckbach dabei war.
AGs beim Nachwuchsparlament 2023
Vorab war meine Vorfreude groß: Viele Freunde nach langer Zeit wieder persönlich zu sehen und gemeinsam an spannenden Themen zu arbeiten! Gleichzeitig wuchs die Neugier auf viele neue Gesichter und deren Geschichten. Auch wenn ich zum zweiten Mal dabei sein durfte, bin ich wieder völlig fasziniert, wie facettenreich unsere Branche ist: angefangen beim stationären und unabhängigen Buchhandel über zur Verlagswelt bis hin zu Student*innen und Autor*innen – sämtliche Stimmen des Nachwuchses waren vor Ort präsent. Jeder und jede bringt eigene Erfahrungen, Anregungen sowie Ideen mit zum Parlament, die zum Beispiel bei der Parlamentssitzung oder den Round-Tables zu anregenden Gesprächsrunden geführt haben.
Janine Weirich hat bei ihrer Keynote von ,"Employer Branding"‘ gesprochen. Dadurch wurde mir bewusst, dass nicht mehr nur wir Nachwuchskräfte uns in Zeug legen müssen bei Bewerbungen. Auch Arbeitgeber sollten heutzutage die Initiative ergreifen, um mit ihrer besonderen Attraktivität zu werben, um Interesse an ihrem Unternehmen zu wecken und sich von anderen Wettbewerbern positiv abzuheben.
Prof. Eva Asselmann sprach Samstagabend darüber, inwieweit der Job Einfluss auf unsere Persönlichkeit nimmt. Für mich persönlich unglaublich spannend und anhand der vielen Nachfragen an Frau Asselmann wurde schnell deutlich, wie groß das allgemeine Interesse war. Ebenfalls zur Sprache kam die Wichtigkeit von mentaler Gesundheit im Arbeitskontext.
Aus der Vielzahl an Gesprächen hat sich für mich ein Stimmungsbild mit zwei Seiten rauskristallisiert: Auf der einen Seite sind wir voller Leidenschaft für diese Branche, wir sind motiviert uns zu engagieren, mit Leib und Seele bei der Arbeit und sehen eine Vielzahl an positiven Aspekten im Studium, der Ausbildung etc. Doch auf der anderen Seite ist unser Wunsch nach v.a. Wertschätzung, Weiterbildung, sicheren Zukunftsaussichten, fairen Löhnen und einem großflächigen Umdenken noch präsenter. Viele werden in veralteten Mustern ausgebildet, die sich kaum mit den neuen Generationen gewandelt haben u./o. mit unseren aktuellen gesellschaftlichen Lebensumständen vereinbar sind.
Mein persönlicher Wunsch für alle Nachwuchskräfte, ist ein gezieltes Fördern & Fordern durch den Arbeitgeber, für eine gesunde Entwicklung des individuellen Potenzials. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und die Stimmen im Nachwuchsparlament haben bestätigt, dass viele sich überfordert und beinahe ausgebrannt fühlen. Die Zukunft der Branche sollte deshalb sowohl attraktiver als auch lukrativer werden – innerhalb besserer Rahmbedingungen.
Für unsere Taskforce hat mich das große Interesse am Gütesiegel für Ausbildungen freudig überrascht. Einige möchten sich zukünftig mit einbringen und in Hinblick auf die anstehende Verleihung bei der Frankfurter Buchmesse sind wir für die neue Unterstützung dankbar und freuen uns über frischen Wind in der Taskforce.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Nachwuchsparlament als einen sicheren Ort für alle Nachwuchskräfte empfunden habe, wo jeder und jede sein Anliegen vortragen und wir gegenseitig voneinander lernen konnten. Die zwei Tage am Campus habe ich genutzt, um spannende Gespräche zu führen, Networking zu betreiben, viel wertvollen Input mitzunehmen – und das mit einer großen Portion Spaß inklusive exzellenter Verpflegung. Danke an jede Person, die dazu beigetragen hat, das Nachwuchsparlament heute und zukünftig zu ermöglichen.
Die Zukunft ist der Nachwuchs, die Zukunft ist Buch!
