200 Jahre Börsenverein: Jubiläumskongress in Berlin

"Das Programm ist Bombe!"

20. Februar 2025
Redaktion Börsenblatt

Von Autor Peter Wohlleben bis Buchhändlerin Anja Urbschat: Fünf Branchenköpfe verraten, warum sie am 5. und 6. Juni beim Jubiläumskongress des Börsenvereins auf der Bühne stehen – und was sie aus Berlin gerne mitnehmen würden.

Coole Kongress-Kulisse: Die Wilhelm Studios in Berlin - eine alte Eisengießerei

Am 5. und 6. Juni trifft sich die Branche in Berlin – zum Jubiläums­kongress des Börsenvereins. Das Programm ist so vielseitig wie die Buchwelt: Publizistinnen und Blogger, Buchhändlerinnen und Zukunftsforscher schlagen in Vorträgen, Diskussionen oder Workshops neue Kapitel zur Zukunft der Branche auf. Alle Details zum Kongress und zur Anmeldung finden Sie auf der Website des Börsenvereins. Für Mitglieder, kleine Unternehmen und junge Fachkräfte gibt es Tickets zu Sonderkonditionen.

Warum kommen sie nach Berlin? Und welche Botschaft bringen sie mit? Fünf Kurzinterviews mit Gastredner:innen, die in den Berliner Wilhelm Studios auf der Kongressbühne stehen werden.

Peter Wohlleben, Autor und Förster

Peter Wohlleben

Ich möchte ein Gespür dafür bekommen, wie die Stimmung in der Branche ist. Ich selbst bin als Autor ja ein Teil der Community.

Peter Wohlleben geht am Donnerstag, 5. Juni, in seinem Vortrag der Frage nach »Wie viele Bücher verträgt der Wald?«.

Warum ist es Ihnen wichtig, auf dem Kongress zu Ihrem Thema zu sprechen?

Das ist mir aus zwei Gründen wichtig: Erstens möchte ich die Branche für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren, und zweitens unterstütze ich sehr gerne die Jubiläumsveranstaltung.

Was möchten Sie den Kongressteil­nehmer:innen mitgeben?

Ich möchte den Blick auf das Buch als wichtiges Informationsmedium und die Buchhandlung als Informationsquelle rund um Umweltthemen und Klimawandel lenken. Auch der Rohstoff, das Papier, sollte noch stärker als bisher in Überlegungen zur Nachhaltigkeit eingehen. Dazu reichen die aktuellen Ökosiegel leider nicht.

Was möchten Sie selbst vom Kongress mitnehmen? 

Ich möchte ein Gespür dafür bekommen, wie die Stimmung in der Branche ist. Ich selbst bin als Autor ja ein Teil der Community und möchte dazu beitragen, positiv in die Zukunft zu schauen.

Anja Urbschat, Buchhändlerin

Anja Urbschat in ihrem Laden - mit Roboterin

Um KI sinnvoll einzusetzen, braucht es (wie überall) Know-how, Neugier und klare Ziele. Das möchte ich den Kongressgästen mitgeben.

Anja Urbschat (local bookshop, Düsseldorf) nimmt am Freitag, 6. Juni digitale Technologien für den stationären Buchhandel in den Blick, durch die der Kontakt zu Kund:innen verstärkt werden kann.

Warum ist es Ihnen wichtig, auf dem Kongress zu Ihrem Thema zu sprechen?

Gerade wir unabhängigen Buchhandlungen haben durch digitale Technologien die Chance, unsere individuellen Stärken auf ein neues Level zu heben. Klug eingesetzt ermöglichen sie uns Vertriebs- und Marketingstrategien, für die uns sonst die Ressourcen fehlen würden – und das, ohne unsere Persönlichkeit und die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden zu verlieren.

Was möchten Sie den Kongressteil­nehmer:innen mitgeben?

Um KI sinnvoll einzusetzen, braucht es (wie überall) Know-how, Neugier und klare Ziele.

Was möchten Sie selbst vom Kongress mitnehmen?

Den Spirit, dass wir eine Branche mit Visionen sind – und dass, wie die Autorin Maria Popova gerade erst in ihrem Newsletter "The Marginalian" schrieb, nur unsere Vorstellungskraft bestimmt, was möglich ist.

Florian Valerius, Buchhändler und Blogger

Florian Valerius

Das Programm ist natürlich Bombe. Bin jetzt schon am überlegen, wie ich mich am besten aufteile...

Der Buchhändler und Blogger wird am Freitag, 6. Juni, mit Sebastian Fitzek und anderen der Frage nachgehen: »Wie erreichen wir die Leser:innen von morgen?«

Warum ist es Ihnen wichtig, auf dem Kongress zu Ihrem Thema zu sprechen?

Die Chance, mit einer Ikone wie Sebastian Fitzek auf einer Bühne vor allen Branchenmitgliedern über digitale Ansprache von (potentiellen) Buchkaufenden zu diskutieren, kann ich mir einfach nicht entgehen lassen!

Ich kenne die digitale Welt sehr gut und stehe (fast) jeden Tag selbst in der Buchhandlung - Autor Fitzek bewegt so viele Menschen in Deutschland ....

Was möchten Sie den Kongressteil­nehmer:innen mitgeben?

...so dass ich mir erhoffe, dass wir so viele Menschen wie möglich im Publikum einfach inspirieren/begeistern können. Ihnen zeigen, wie viel Spass digitale Kommunikation machen kann. Aber auch, dass es Arbeit ist.  Dies ist mir seit Jahren ein großes Anliegen - umso schöner, dass ich es nun auf diesem epischen Jubiläumskongress verbreiten darf!

Was möchten Sie selbst vom Kongress mitnehmen?

Das Programm ist natürlich Bombe. Bin jetzt schon am überlegen, wie ich mich am besten aufteile... Aber: Worauf ich mich am meisten freue: Auf all die Kolleg*innen, den persönlichen Austausch, zu zweit oder in der Runde. Das Vernetzen. Nur gemeinsam, mit geballter Stärke & Kompetenz können wir in die Zukunft gehen. Ich freue mich auf Euch alle!

Helga Frese-Resch, IG Meinungsfreiheit

Helga Frese-Resch am Schreibtisch

Helga Frese-Resch, stellvertretende Verlegerin bei Kiepenheuer & Witsch

Mir ist es wichtig, dass auf den Podien ein echter Austausch stattfindet und das Publikum hinterher klüger ist als vorher. Und dass dabei gelacht werden darf.

Helga Frese-Resch, stellvertretende Verlegerin von Kiepenheuer & Witsch und Co-Sprecherin der Interessengruppe Meinungsfreiheit im Börsenverein, wirkt bei zwei Podien mit: »Vielfalt als Erfolgsrezept« (Donnerstag, 5. Juni) und »Wie unabhängig sind unsere Kulturinstitutionen?« (Freitag, 6. Juni).

Warum ist es Ihnen wichtig, auf dem Kongress zu Ihrem Thema zu sprechen?

Bei der Veranstaltung zur Vielfalt geht es darum, dass Diversität auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor ist. Das finde ich sehr spannend. Genauso wie die Verknüpfung von Kunst und Politik, um die es im Podium zu unseren Kulturinstitutionen geht. Mir ist es wichtig, dass auf den Podien ein echter Austausch stattfindet und das Publikum hinterher klüger ist als vorher. Und dass dabei gelacht werden darf.

Was möchten Sie den Kongressteil­nehmer:innen mitgeben?

Dass es auch bei Themen, über die man meint, alles zu wissen, immer noch überraschende Aspekte gibt, und das ist einfach toll.

Was möchten Sie selbst vom Kongress mitnehmen?

Genau das. Und ich möchte neue Menschen, neue Themen, neue Aspekte kennenlernen.

Dirk von Gehlen, Autor und Journalist

Dirk von Gehlen

Wir brauchen eine Kultur der Transformation, eine Bereitschaft zum Gestalten. Ob die Zeiten dafür schon mal einfacher waren? Vermutlich schon.

Dirk von Gehlen spricht am Donnerstag, 5. Juni, über das Thema »Mentale Antriebskraft: Motivation in Zeiten des digitalen Wandels«.

Warum ist es Ihnen wichtig, auf dem Kongress zu Ihrem Thema zu sprechen?

Veränderung gelingt nie allein durch neue Technologie. Wir brauchen eine Kultur der Transformation, eine Bereitschaft zum Gestalten. Ob die Zeiten dafür schon mal einfacher waren? Vermutlich schon. Aber es lohnt sich trotzdem, selbstwirksam Veränderungen im Kleinen anzustoßen.

Was möchten Sie den Kongressteil­nehmer:innen mitgeben?

Optimismus ist eine Entscheidung!

Was möchten Sie selbst vom Kongress mitnehmen?

Begeisterung für gute Inhalte und die Freude am Gestalten.

Spezielle Kongressthemen für den Buchhandel

  •     Best-Practice-Beispiele zur Innenstadtbelebung
  •     Kommunikation mit den Leser:innen von morgen
  •     Neue Technologien
  •     Nachhaltigkeit und Lokalität
        als Geschäftsstrategie
  •     Kunden- und bedürfnisorientierte
        Gestaltung des Sortiments
  •     BookTok und Co.
  •     Fachkräftegewinnung und Fachkräfteentwicklung
  •     Leseförderung und Zugänglichkeit
  •     Diversität in Büchern und der Branche

Details zum Programm: www.neue-kapitel.de