Leseförderung vom Feinsten: Das ist die Aktion "Lesetüte" des Börsenvereins, die jetzt in eine neue Runde startet. Bis zum 3. März können Buchhandlungen ihre Lesetüten für Erstklässler ordern. Mitmachen lohnt sich - wie zwei Kolleginnen hier verraten.
Das Projekt „Lesetüte“ ist eine Buchhandelsaktion für Lese- und Schulanfänger, die 2011 von der IG Leseförderung im Börsenverein ins Leben gerufen wurde - zusammen mit den Partnerverlagen Arena und Oetinger.
95.000 Tüten wurden 2021 bundesweit an alle teilnehmenden Buchhandlungen ausgeliefert. Wer mitmachen will: Die Tüten für die neue Saison können noch bis zum 3. März online hier geordert werden, alle Informationen dazu (und den Bestell-Link für Nicht-Mitglieder) gibt es hier.
Zur Einschulung erhalten die Schulanfänger:innen von Zweitklässler:innen ihrer Schule eine selbstgestaltete Papiertüte mit einem Erstlesebuch der Verlage Arena oder Oetinger und einen Klinkenanhänger. In der Tüte befindet sich auch ein Begleitschreiben zum Thema Lesen im Grundschulalter, das sich an die Eltern richtet. Buchhandlungen können in der Tüte zusätzlich mit eigenen Werbematerialien, wie Lesezeichen oder Flyern, für sich werben.
Die Buchhandlungen stellen den Kontakt zu den Grundschulen her, koordinieren anschließend die Bemalung der Lesetüten, übernehmen die Konfektionierung und Verteilung. Unterlagen wie ein Muster-Anschreiben an Schulen, eine Vorlage für den Elternbrief, einen Entwurf für einen Pressetext sowie einen Ideenpool mit weiteren Aktionsideen sind auf der Webseite der IG Leseförderung abrufbar.
Warum Buchhandlungen mitmachen sollten: Das verraten hier zwei Buchhändlerinnen, die in den vergangenen Jahren Erfahrungen mit der Lesetüte gesammelt haben:
Tatsächlich kommen im Anschluss an die Aktion immer einige neue Familien in unsere Buchhandlung.
"Falls möglich, gehe ich zweimal in die Schulen, und zwar zum Ende des Schuljahrs, um die Lesetüten zu verteilen und die Kinder an ihre eigene Tüte zu erinnern und am Anfang des neuen Schuljahrs zum Lesetüten-Übergabefest. Beide Male spreche ich mit den Kindern über die Lesetüte und ich lese immer auch ein schönes Buch aus unserer Buchhandlung vor. Das finden die Kinder toll, und die Lehrerinnen auch.
Tatsächlich kommen im Anschluss an die Aktion immer einige neue Familien in unsere Buchhandlung. Viele bedanken sich für die Lesetüte und das schöne Buch darin. Die allermeisten Lesetüten sind liebevoll und wunderschön bemalt, kleine Kunstwerke. Ich frage am Ende des Schuljahres immer die Kinder, ob sie sich noch an ihre Lesetüte erinnern können, und die meisten haben diese Tüte sogar aufgehoben und wissen ganz genau, was darauf gemalt wurde."
"2015 haben wir das erste Mal an der Aktion Lesetüte teilgenommen und seitdem kein Jahr mehr ausgelassen. Jedes Jahr sind mehr Grundschulen, die bei der Aktion mitmachen möchten, dazu gekommen – mittlerweile verteilen wir jährlich über 450 Tüten.
In unserer Buchhandlung verteilen wir mittlerweile jährlich 450 Lesetüten.
Motiviert hat uns von Anfang an natürlich die Leseförderung. Mit einem moderaten Kostenaufwand kann man hunderte Kinder mit einem Buchgeschenk glücklich machen. Und leider ist es ja tatsächlich häufiger als gedacht so, dass das Erstlesebuch in der Lesetüte das erste Buch ist, das so manches Kind sein Eigen nennen darf.
Da wir vor der Übergabe auch immer unsere Schaufenster oder den Laden mit den bemalten Tüten dekorieren, kommen viele Kinder mit ihren Eltern vorbei, um ihre Kunstwerke zu präsentieren. Und auch nach Übergabe der Tüten kommen tatsächlich viele Eltern mit ihren Kindern vorbei und erzählen davon, dass sie durch die Lesetüte zu uns gefunden haben. Und für die Lesetüten-Künster:innen gibt es auch immer ein kleines Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung – etwa eine Ermäßigung auf den Eintrittspreis zur nächsten Kinderbuchlesung bei uns."
