Bilanz Stuttgarter Buchwochen

"Buchverkauf ist ein wichtiger Baustein"

6. Dezember 2024
Redaktion Börsenblatt

Die Besucher der Stuttgarter Buchwochen konnten diesmal ihren Lesestoff direkt vor Ort einkaufen. Möglich wurde dies durch eine Kooperation mit Umbreit und den Einsatz von neun Auszubildenden der Firma Schweitzer Fachinformation. Die Bilanz der Beteiligten: positiv. 

Junge Frau liest bei den Stuttgarter Buchwochen in einem Buch

Durch die Kooperation mit dem Barsortiment Umbreit konnten verkaufte Bücher aus der Ausstellung über Nacht nachgeordert und ersetzt werden. Geschäftsführerin Solvey Munk: „Durch einen schlanken Prozess und die Unterstützung aller beteiligten Partner konnte das Projekt unaufwändig realisiert werden. Spontane Bücherwünsche der Besucher:innen wurden dadurch direkt in der Ausstellung erfüllt.”

Die Durchführung des Buchverkaufs während der Stuttgarter Buchwochen war möglich durch den Einsatz von neun Auszubildenden der Firma Schweitzer Fachinformation. „Eine Win-Win-Situation, denn die angehenden Buchhändler*innen haben das Flair auf den Buchwochen als Abwechslung zu ihrer sonst üblichen Bürotätigkeit sehr genossen,” sagt die dort für Personal und Ausbildung Zuständige, Gundula Strauß.

Organisiert wurde der Buchverkauf von Buchhändler Thomas Koch („Fliegende Bücher”), als Test des Landesverbands, um die Ausstellung für Besucher*innen und Verlage attraktiver zu machen. Koch, Vorstand im Börsenverein Baden-Württemberg, zeigt sich zufrieden: „Unsere Kundengespräche haben gezeigt, dass man mit der Breite ausgestellten Bücher überaus glücklich ist, weil hier viele Verlagsproduktionen sichtbar sind, die auch größere Buchhandlungen nicht in der Auslage haben können.” Verleger Alfred Klemm (Kröner Verlag) ergänzt: „Den Buchverkauf sehe ich als wichtigen Baustein, um die Buchwochen attraktiver zu machen. Gerade für kleine, unabhängige Verlage und die Präsentation ihres Programms werden solche Bücherschauen immer wichtiger.”

Buchverkauf soll mit örtlichem Buchhandel diskutiert werden

Ob und wie der Buchverkauf 2025 fortgesetzt wird, soll gemeinsam mit der Stuttgarter Buchhandelsrunde im Januar entschieden werden. „Die Rückmeldungen der Besucher:innen in Gesprächen und auf unserem Feedback-Board waren durchweg positiv. Aber wir haben mit dem örtlichen Buchhandel vereinbart, dass wir uns die Ergebnisse dieses Tests gemeinsam anschauen und dann entscheiden, wie es weitergeht,” sagt Tom Erben, Geschäftsführer des Börsenvereins Baden-Württemberg. Auch die Büchertische der beteiligten Buchhandlungen „Buch im Süden”, „Bücher Lack”, „Botnanger Buchladen”, „Versandbuchhandlung Hädecke” und „Colibri” wurden von den Besucher:innen während der Abendveranstaltungen konsultiert.

Auch die klassischen Bestell-Listen an die örtliche Buchhandlung wurden in der Ausstellung verteilt und von den Besucher:innen als „Weihnachts-Wunschzettel” rege genutzt.

Buntes Programm und gute Resonanz

„Es freut uns, dass unsere Investition in die Buchwochen mit gestiegenen Besucherzahlen und einem deutlich breiter repräsentiertem Publikum belohnt wurde. Der Buchverkauf hat einen zusätzlichen Impuls gesetzt, um die Buchwochen als wichtigste Veranstaltung für das Lesen im Südwesten zu etablieren. Ich danke dem Team der Geschäftsstelle und besonders meinem Vorstandskollegen Thomas Koch dafür, sich auf neues Terrain vorgewagt zu haben,” resümiert Thomas Lindemann, Vorsitzender des Börsenvereins Baden-Württemberg.

Mit einem turbulenten Familientag sind die Stuttgarter Buchwochen am ersten Adventssonntag zu Ende gegangen. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz. Demnach konnten die Stuttgarter Buchwochen ein weiteres Besucher-Wachstum vorweisen (plus 15 Prozent zum Vorjahr) und sich als größtes Lesefest in Baden-Württemberg behaupten. 

Ein buntes Programm mit Kindertheater, Weihnachtsschminken, Tombola, dem KOSMOS-Spielenachmittag, der Drei Fragezeichen-Lesung und den Kinderbuchempfehlungen von Roswitha Budeus-Budde zogen Eltern und Kinder am letzten Tag der Stuttgarter Buchwochen ins Haus der Wirtschaft in der Stuttgarter Innenstadt. Den Programmabschluss bildete ein stimmungsvolles Adventssingen, das der Helbling Verlag aus Esslingen auf die Beine gestellt hatte.

Highligts der Buchwochen waren u.a. Lesungen und Gespräche mit der Schauspielerin Caroline Peters („Mord mit Aussicht”),  der Hörbuch-Verlegerin Claudia Gehre, dem Kolumnisten und Autor Harald Martenstein, der wieder von Jess Sauerwald (miss.nerdstagram) moderierte New-Adult-Abend, die Autorinnen Kerstin Kohlenberg und Isabel Bogdan sowie ein Gespräch mit Gregor Gysi und Denis Scheck. 

Insgesamt ist der Börsenverein mit der Resonanz sehr zufrieden und konstatiert im zweiten Jahr in Folge ein Besucherwachstum. „Die Zusammensetzung des Publikums hat sich verändert. Wir sehen wieder mehr junge Leser*innen in der Ausstellung, im Lesecafé und bei den Veranstaltungen. Dazu hat sicherlich auch der Live-Podcast „Zwei Seiten” mit Christine Westermann und Mona Ameziane beigetragen,” sagt Programmmacherin Andrea Baumann vom Börsenverein Baden-Württemberg.  

Über die Stuttgarter Buchwochen

Jeweils im November steht die Stuttgarter City im Zeichen des Büchermachens und Bücherlesens: Etwa 150 deutschsprachige Verlage präsentieren im Haus der Wirtschaft auf 2000 qm Schwerpunkte aus ihren Verlagsprogrammen. Neben zahlreichen Sonderpräsentationen und Thementagen gibt es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit prominenten Autor*innen, Workshops, Diskussionen und kostenlosen Schülerlesungen. Die Stuttgarter Buchwochen sind eine Veranstaltung vom Börsenverein Landesverband Baden-Württemberg und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Würt­tem­berg, das die Ausstellungsräume im Haus der Wirtschaft zur Verfügung stellt.

Die 75. Stuttgarter Buchwochen sind vom 13. bis 30. November 2025 geplant.