Auch der Internationale Verlegerverband IPA, der Europäische Verlegerverband FEP und der Europäische und Internationale Buchhändlerverband EIBF zeigen sich äußerst besorgt über die Berichte von RadioFreeEurope über die Verhaftungen von Andrej Januschkewitsch und seiner Mitarbeiterin Nasta Karnatskaja am 16. Mai.
Kristenn Einarsson, Vorsitzender des IPA-Ausschusses für Verlagsfreiheit, sagt: "Wir haben unabhängige belarussische Verleger in die Auswahlliste des IPA Prix Voltaire 2021 aufgenommen. Wir wissen, dass Verlagswesen und der Buchhandel in Belarus derzeit sehr schwierig sind und Vorfälle wie dieser zweifellos zu einer Selbstzensur seitens der Autoren, Verleger und Buchhändler führen werden. Wir bieten all jenen Verlegern in Belarus, die frei veröffentlichen wollen, weiterhin unsere Unterstützung an."
EIBF-Ko-Präsident Jean-Luc Treutenaere ergänzt: "Wir fordern die uneingeschränkte Achtung der Freiheit, Bücher zu veröffentlichen und zu verkaufen, und wir stehen fest an der Seite der belarussischen, europäischen und internationalen Verlagsgemeinschaft gegen jede Form der Zensur des geschriebenen Wortes."
Und Peter Kraus vom Kleff, Präsident des Europäischen Verlegerverbandes und Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, erklärt: "George Orwells Buch '1984' prangert Totalitarismus und Massenüberwachung an. Dies sind Themen, die zusammen mit der Rolle der Wahrheit und der Fakten in der Politik und der Art und Weise, wie sie manipuliert werden, eine stärkere Berücksichtigung durch die Politiker und die Gesellschaft insgesamt erfordern. Kein Buch, vielleicht gerade dieses, sollte jemals verboten werden. Die Freiheit, Bücher zu veröffentlichen und zu verkaufen, ist von zentraler Bedeutung für eine demokratische Gesellschaft."