Buchpreisbindung: Vorstand präzisiert sein Anliegen

"Alternativen erarbeiten"

2. Dezember 2020
Redaktion Börsenblatt

Das Interview, das Annerose Beurich, Mitglied des Börsenvereinsvorstands, zu etwaigen Änderungen des Buchpreisbindungsgesetzes dem Börsenblatt gab, hat Fragen aufgeworfen. Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs stellt die Beschlusslage des Vorstands klar.

Die Debatte um den besten Weg zum nachhaltigen Schutz der Buchpreisbindung hält an. Die Hamburger Buchhändlerin Annerose Beurich (stories!), Mitglied des Börsenvereinsvorstands, beklagte vergangene Woche in einem Börsenblatt-Interview, der Sinn des Gesetzes über die Preisbindung für Bücher werde von der Branche "derzeit nicht mehr gelebt". Beurich sagte weiter, "alles, was dazu beiträgt, die innere Preisbindung zu schützen, ist eine gute Idee". In dem Zusammenhang wurde ein Beschluss des Vorstands publik, mit dem das Hauptamt des Verbands "beauftragt" wird, "den eingeschlagenen Kurs zur Sicherung der Buchpreisbindung weiter zu verfolgen". Wie der Beschluss zu verstehen sei, konkretisiert nun Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs.

Ihre Klarstellung zitieren wir hier im vollständigen Wortlaut:

»Im Börsenblatt-Interview mit Annerose Beurich vom 26. November 2020 wurde ihre private Sicht auf das Thema Preisbindung und Rabattspreizung vermischt mit der Sicht des Börsenvereins-Vorstands auf diese Themen. Deshalb möchten wir klarstellen: Der Vorstand hat – vor dem Hintergrund der differenzierten Diskussion des Themas in den Fachgruppensitzungen im November dieses Jahres – das Hauptamt explizit gebeten, Alternativen zu einer Novellierung des Buchpreisbindungsgesetzes zu erarbeiten. Diese Alternativen sollen sobald wie möglich im Vorstand diskutiert werden, um mit den richtigen Maßnahmen langfristig die Sicherung der Preisbindung zu gewährleisten.«