Börsenverein

900.000 Euro für die Zusammenarbeit mit ukrainischer Buchbranche

26. Juli 2023
Redaktion Börsenblatt

Kulturstaatsministerin Claudia Roth stellt für Kulturprojekte, welche die Zusammenarbeit zwischen der deutschen und ukrainischen Buchbranche fördern, Fördermittel in Höhe von 900.000 Euro zur Verfügung. An der Umsetzung sind verschiedene Partner beteiligt.

Der ukrainische Gemeinschaftsstand bei der Frankfurter Buchmesse 2022

Das Förderprojekt setzt sich aus verschiedenen Einzelprojekten zusammen, welche die Arbeit ukrainischer Autor:innen, Verleger.innen und Medienschaffender unterstützen sollen sowie in Deutschland Kenntnis über und Verständnis für die ukrainische Kultur und Geschichte schaffen.

Der Börsenverein übernimmt die Federführung des Projekt und arbeitet in enger Abstimmung mit der Frankfurter Buchmesse, dem Ukrainian Book Institute sowie der ukrainischen Kulturinstitutionen Mystetskyi Arsenal, dem Online-Fachmagazin für Buch und Kultur Chytomo und dem Goethe Institut Ukraine zusammen.

„Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine führt Russland systematisch auch einen Krieg gegen die ukrainische Kultur und gesellschaftliche Identität. Das zeigt sich überall dort, wo sich die russische Aggression gezielt gegen Bibliotheken, Druckereien und Literaturhäuser richtet. Die Arbeit von Verlagen ist unter diesen Umständen kaum zu leisten, der Zugang zu Büchern für die Bevölkerung massiv erschwert“, sagt Claudia Roth. „Umso wichtiger ist die Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für einen verstärkten Austausch zwischen deutscher und ukrainischer Buchbranche. Damit setzen die Projektpartner wichtige Impulse für den Erhalt der zerrütteten ukrainischen Literaturlandschaft vor Ort. Zugleich tragen sie dazu bei, die ukrainische Kultur und Literatur hierzulande bekannter zu machen. Der Bund unterstützt die Ukraine auch hierbei nach Kräften.”

Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Frankfurter Buchmesse 2022 am Gemeinschaftsstand Ukraine im Gespräch mit Olesya Ostrowsko-Linta (Mystetskyi Arsena, links) und Olena Odynoka (Deputy Head of Ukrainian Book-Institut, Mitte)

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, dankt Claudia Roth für die Hilfe und ergänzt: „Als Vertreter der deutschen Buchbranche wollen wir uns mit unseren ukrainischen Kolleg:innen solidarisch zeigen und helfen, die verheerenden Auswirkungen des Krieges auf die Kunst- und Literaturszene zu mildern. Durch die geplanten Projekte können wir voneinander und übereinander lernen sowie deutsche Literatur in der Ukraine und ukrainische Literatur in Deutschland bekannter machen. Dies ist ein wichtiger Baustein für den Wiederaufbau der Verlags- und Buchhandelsstrukturen in der Ukraine“,

Zu den geförderten Aktivitäten zählen zum Beispiel die Sammlung deutscher Literatur in ukrainischen Bibliotheken, die Einladung ukrainischer Autor*innen in deutsche Buchhandlungen und anderen Literaturorten, ein „Ukrainischer Verlagspreis“, eine englischsprachige Onlineplattform zur Literatur aus der Ukraine und anderen Ländern der Region sowie die Darstellung der Ukraine auf der Frankfurter Buchmesse. Der Förderzeitraum läuft bis Juni 2024.