Bilanz der 28. Internationalen Buchmesse Peking

Bodo Schäfer führt die Charts in China an

21. September 2021
Redaktion Börsenblatt

Nach fünf Tagen endete die 28. Internationale Pekinger Buchmesse am 18. September. Die Veranstalter zeigen sich zufrieden. Es war die erste internationale Buchmesse mit großer physischer Präsenz seit Beginn der Covid-19-Pandemie.

Laut Mitteilung der Veranstalter nahmen über 2.200 Verleger und 1.600 physische Aussteller an der 5-tägigen Messe BIBF teil – Pakistan war Ehrengast der BIBF. Die Besucher und Aussteller kamen aus über 105 Länder und Regionen. Aussteller aus Übersee machten die Hälfte der Gesamtausstellerzahl aus, 13 der 50 größten internationalen Verlage seien vertreten gewesen. Und über 600 internationale Verleger hätten online teilgenommen. Zudem seien acht neue Länder vertreten gewesen: Algerien, Laos, Palästina, Angola, Jamaika, Nigeria, Dänemark und Finnland.

Smart! Live war ein neuer Bereich, in dem Aussteller aus Übersee an virtuellen Ständen am Computer teilnahmen. Die Aussteller dort kamen aus Verlagen aus der ganzen Welt, darunter aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel, Südkorea, Malaysia und Singapur, und deckten die Bereiche Wissenschaft und Technologie, Literatur, Bildung und Kinderbuchverlage ab. Die offizielle SMART BIBF-Website sei bis zum 18. September 2021 über 1 Million Mal aufgerufen worden.

Liying Lin, Direktorin des BIBF, sagte: "Es war eine Freude, Freunde und Kollegen wieder einmal in den BIBF-Hallen zu sehen. Wir konnten uns auch virtuell über SMART! BIBF sowohl in den Konferenzen als auch in den Messehallen mit einem größeren internationalen Publikum in Kontakt treten. Die chinesische Verlagsbranche ist dynamisch und ehrgeizig, und in dieser Woche wurden zahlreiche internationale Partnerschaften angekündigt. Wir werden das ganze Jahr über Veranstaltungen und Unterstützung für die Verlagsbranche anbieten."

Der 15. Special Book Award of China wurde an 15 internationale Schriftsteller, Übersetzer und Verleger verliehen. Zu den Preisträgern gehörte unter anderem Michael Lackner (Deutschland), ein deutscher Übersetzer und Professor.

Zahlen zum Lizenzgeschäft

Der Marktanteil übersetzter Werke in Bezug auf den gesamten Umsatz sei in der ersten Hälfte des Jahres 2021 stabil geblieben, so die Bilanzmitteilung der BIBF und mache 22 Prozent aus. Auf Bücher amerikanischer und britischer Autor*innen entfielen über 50 Prozent des Umsatzes aller übersetzten Werke. Die Bücher amerikanischer Autor*innen hätten mit 30,77 Prozent den größten Anteil ausgemacht, während Bücher aus dem Vereinigten Königreich 22,57 Prozent ausmachten, gefolgt von den Büchern aus Japan und Frankreich mit 16,37 Prozent bzw. 8,03 Prozent.

Zu den Genres, in denen übersetzte Bücher überdurchschnittlich gut abschnitten, gehörten Lifestyle, wo die Verkäufe übersetzter Titel 30 Prozent des Marktes überstiegen, sowie Computer, Biografien, Naturwissenschaften, Wirtschaft, Literatur und psychologische Selbsthilfebücher, die alle über 25 Prozent lagen. (Quelle: International Writers' Performance China Market Report' Works in the First Half of 2021", veröffentlicht von OpenBook auf der BIBF am 14. September).

Neue Daten zum Kinderbuchmarkt: Bodo Schäfer auf Platz 1

Das populärwissenschaftliche Genre habe die Belletristik überholt und werde im Jahr 2021 die wichtigste Kategorie bei Kinderbüchern in China sein, heißt es hier. Bücher von US-amerikanischen, britischen, japanischen und französischen Autoren würden den Markt für übersetzte Kinderbücher in China dominieren. Auf dem Kinderbuchmarkt in China herrsche ein starker Wettbewerb mit insgesamt 552 Verlagen, die Titel auf dem Kinderbuchmarkt veröffentlicht hätten.

  • Der deutsche Autor Bodo Schäfer führte mit seinem im Dezember 2020 erschienenen Buch "Ein Hund namens Money" die Top 100 der Kinderbuch-Bestseller in China im ersten Halbjahr 2021 an. Die Verkaufszahlen überstiegen 500.000 Exemplare in sechs Monaten.
  • Roald Dahls "Fantastic Mr. Fox" war das zweitbeliebteste importierte Kinderbuch im ersten Halbjahr 2021. Das Buch, das seit Jahren auf der chinesischen Bestsellerliste steht, verkaufte sich 2020 über 638.000 Mal (Quelle: jeweils OpenBook).

Die Beijing International Book Fair (BIBF) wird von der China National
Publications Import and Export (Group) Corporation seit 1986 organisiert. 2020 wurde die 27. BIBF Corona-bedingt online abgehalten, wobei nach eigenen Angaben mehr als 38.000 urheberrechtlich geschützte Titel ausgestellt wurden und mehr als 1 Milliarde Besucher die live gestreamten Veranstaltungen besuchten.