Buchcharts – die aktuellen Bestsellerlisten

Trumps unschicklicher Abgang

4. August 2021
Redaktion Börsenblatt

US-Journalist Michael Wolff ("Feuer und Zorn") legt die erste Analyse zu Trumps letzten Wochen im Amt vor. Neues gibt es auch von einem zahmeren Thilo Sarrazin. Bei der Belletristik holt sich Daniela Krien den vierten Platz, Lee Child landet im Mittelfeld. Zum Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel findet sich etliches in den Charts, aber Nena Schink stellt klar: "Ich bin nicht grün".

Die Wochencharts auf Börsenblatt Online

Ermittlungszeitraum: 26. Juli bis 1. August 2021

Belletristik: Neues von Daniela Krien und Lee Child

Mit ihrem neuen Roman "Der Brand" (Diogenes; ET: 28. Juli) kann Daniela Krien, die zuletzt den Bestseller "Die Liebe im Ernstfall" (Diogenes; ET: Februar 2019) gelandet hatte, auf Anhieb Platz 4 in den Belletristik-Charts (Hardcover) erobern. Seit fast 30 Jahren führen Rahel und Peter eine Ehe, haben zwei erwachsene Kinder, doch die Liebe welkt dahin, ist verschwunden. Ein Sommerurlaub auf einem einsamen Bauernhof in der Uckermark soll klären, ob und wie es weitergehen kann.

Zielgruppe von Krien seien "Frauen genauso wie Männer, die gerne gesellschaftsphilosophische Liebes- und Beziehungsromane mit Tiefgang lesen", so der Diogenes Verlag. Die Autorin sei ganz nah bei ihren Figuren, sei ist eine Meisterin darin, ihren Finger auf schmerzende Wunden, virulente Themen, auf Unausgesprochenes zu legen. "'Der Brand' verbindet in einer klaren, schlackenlosen und klischeefreien Sprache das Individuelle mit dem Gesellschaftlichen, eben das Private mit dem Politischen", so auch Martin Ebel im "Tages-Anzeiger".

Wie kam die Autorin zu Diogenes? "Entdeckt wurde Daniela Krien mit ihrem Erstling 'Irgendwann werden wir uns alles erzählen' von Tanja Graf (Graf Verlag, jetzt Leiterin des Literaturhauses München). Wir hatten das große Glück, die Autorin mit 'Die Liebe im Ernstfall' (2019) unter Vertrag nehmen zu können", erläutert der Zürcher Verlag gegenüber Börsenblatt online.

Diogenes hat über eine Vielzahl von Kanälen für den Titel geworben: Leseexemplar bei Netgalley, Aktionen auf Vorablesen und Lovelybooks, Buchtrailer, Umfangreiche Print-Kampagne, Digitalmarketing und Social Media Kampagne, Media-Kooperation mit Klassikradio, Werbung in Buchhandelskatalogen und Newsletter-Marketing. Zudem gibt es eine Lese- und Pressereise, unter anderem in Leipzig, Hamburg, München, Tübingen, Berlin, Dresden, Göttingen, Schwerin. Alles Lesungstermine finden sich hier. Zudem werden laut Verlag Live-Talks für Buchhändler*innen und Buchblogger*innen mit Daniela Krien online auf Zoom angeboten.

Es gibt nur noch einen weiteren Neuling in der Hardcover-Liste – auf Platz 12: Es ist "Der Spezialist" (Blanvalet; ET: 26. Juli; Ü: Wulf Bergner) von Lee Child (seine Website), Band 23 seiner Jack-Reacher-Reihe. Reacher kommt nach Laconia, New Hampshire, den Ort, in dem sein Vater aufgewachsen war – und stochert natürlich in ein Wespennest.

"In Zeiten schneller Nachauflage-Möglichkeiten kalkulieren wir bei den Jack Reacher-Bänden immer mit einer hohen fünfstelligen Auflage, die bei Bedarf flexibel angepasst und laufend erhöht werden kann", sagt Astrid von Willmann, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auf Anfrage von Börsenblatt online. Das Original ist bereits 2018 erschienen, warum kommt erst jetzt die deutsche Ausgabe? "Wie im Original erscheint bei uns jedes Jahr ein Jack-Reacher-Roman. Wir haben nur etwas später angefangen. Die Romane von Lee Child haben bei uns einen festen und erfolgreichen Platz im Sommer, und wir glauben, dass die meisten Leser diese Kontinuität und Zuverlässigkeit zu schätzen wissen", so von Willmann.

Warum kommen die Reacher-Bände zunächst als Hardcover? "Für uns steht außer Frage, solch große Autoren zuerst im Hardcover erscheinen zu lassen, denn die Nachfrage im HC Umfeld besteht ja offensichtlich." Außerdem erscheine dann zu einem späteren Zeitpunkt immer noch die Taschenbuch-Ausgabe, insofern hätten die Leser*innen immer die Wahl zwischen beiden Ausgabeformaten – und der Verlag kann sich über die Zweitauswertung freuen, kann man anfügen. "Wir bemühen uns, den Lesern das zu bieten, was sie sich wünschen. Und der Erfolg der Jack-Reacher-Romane in beiden Ausgabearten bestätigt diese Strategie", erklärt von Willmann.

Von allen 23 Jack-Reacher-Bänden insgesamt habe man bislang über 1,2 Millionen Exemplare über alle Ausgabearten hinweg verkauft. Wie viele Bände warten noch auf eine Übersetzung ins Deutsche? Derzeit lägen 25 englische Romane vor, voraussichtlich im Oktober werde der 26. Jack-Reacher-Roman erscheinen. Also sind die nächsten drei Jahre für die deutschen Leser*innen der Reihe mit neuem Stoff gesichert.

Die Top 3 der Hardcover-Charts sind die gleichen wie in der Vorwoche:

  1. "Die Verlorenen" (Wunderlich; ET: 8. Juli; Ü: Karen Witthuhn, Sabine Längsfeld) von Simon Beckett
  2. "Über Menschen" (Luchterhand; ET: 22. März) von Juli Zeh
  3. "Die verschwundene Schwester" (Goldmann; ET: 24. Mai; Ü: Sonja Hauser, Karin Dufner, Sibylle Schmidt, Ursula Wulfekamp) von Lucinda Riley

Beim Taschenbuch stürmt US-Autorin Linda Castillo (ihre Website) neu auf Platz 2 – mit "Dein ist die Lüge" (Fischer Tb.; ET: 28. Juli; Ü: Helga Augustin), dem zwölften Band ihrer Serie mit Polizeichefin Kate Burkholder. Eine Sonderausgabe von Jojo Moyes' "Eine Handvoll Worte" (Rowohlt Tb.; ET: 20. Juli; Ü: Marion Balkenhol) anlässlich der am 23. Juli bei Netflix gestarteten Verfilmung kommt neu auf der 23 in die TB-Charts.

Beim Paperback steigt der Thriller "Narbenherz" (Fischer Scherz; ET: 28. Juli; Ü: Friederike Buchinger) der dänischen Autorin Anne Mette Hancock auf Platz 8 neu ein. Der zweite Fall für Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer in Kopenhagen.

Ebenfalls in der Paperback-Liste neu vertreten ist der zweite Band der New Adult-Serie "Compass": "Gegen den bittersten Sturm" (Lyx; ET: 28. Juli; Ü: Wiebke Pilz) der US-Schriftstellerin Brittainy C. Cherry. Ihr Titel beginnt auf Platz 10. Auf Platz 21 stößt die Kalifornierin L. J. Shen (ihre Website) mit dem ersten Band einer weiteren New Adult-Serie, ebenfalls bei Lyx, hinzu: "Boston Belles - Hunter" (ET: 30. Juli; Ü: Anja Mehrmann). Beides genretypisch zunächst verzwickte Liebesgeschichten.

Sachbuch: Trumps Abgang, Sarrazin, Salgado

Drei Neueinsteiger zeigen sich in der Hardcoverliste, die wie in der Vorwoche von Hape Kerkelings "Pfoten vom Tisch!" (Piper; ET: 30. Juni) angeführt wird.

Auf Platz 15 reiht sich US-Journalist Michael Wolff, der mit seinem Trump-Enthüllungsbuch "Feuer und Zorn" (Rowohlt; ET: Februar 2018) einen weltweiten Bestseller gelandet hat, mit "77 Tage" (ebenfalls Rowohlt) neu ein. Auch diesmal geht es um den ehemaligen US-Präsidenten, um die letzten Wochen seiner Amtszeit, um das Nicht-Eingestehen-Wollen der Wahlniederlage. Wolff konnte dabei erneut auf Informationen von Insidern zugreifen.

"Anfang des Jahres haben wir von dem Buch erfahren und uns kurz darauf die Rechte gesichert", sagt Moritz Schuller, Programmleiter Sachbuch, gegenüber Börsenblatt online. Trumps Verhalten nach der Wahl habe das politische System in Amerika an den Rand des Abgrunds geführt. Es sei auch ein Lehrstück über die Belastbarkeit einer Demokratie. Hatte man keine Bedenken, das Interesse an Trump könnte inzwischen erlahmt sein? "Nein, denn Michael Wolff ist ein ausgezeichneter Journalist und ein großartiger Erzähler. Natürlich war es wichtig, dass Buch so schnell wie möglich zu publizieren: So ist Wolff der erste, der diese Zeit zwischen Wahl und Amtseinführung von Joe Biden im Detail beschreibt", erläutert Schuller. Der Einstieg in die Charts bestätigt dies.

Das englische Original ist am 13. Juli erschienen, die deutsche Ausgabe am 27. Juli. Sieben Übersetzer*innen besorgten die Übertragung (Karsten Singelmann, Henriette Zeltner-Shane, Christiane Bernhardt, Astrid Becker, Stefanie Römer, Gisela Fichtl, Eva Schestag).

Neues legt auch Thilo Sarrazin vor, auf Platz 18: Sein Essay "'Wir schaffen das'" (Langen-Müller; ET: 15. Juli), Untertitel "Erläuterungen zum politischen Wunschdenken", behandelt laut Klappentext die Kunst erfolgreicher Politik – enthalten ist auch eine Fallstudie zu Angela Merkels Kanzlerschaft. Teile des Textes seien bereits im Buch "Wunschdenken" (2016, DVA) veröffentlicht worden, steht auf der Impressumsseite. Ein Bericht zur Buchvorstellung findet sich etwa in der "Süddeutschen Zeitung" ("Der Elefant im Gartensaal"). Wolfgang Büscher beschreibt in der "Welt" das Buch als "kühl": "Der Autor tritt, so wirkt es, einige Schritte vom Kampfgetümmel zurück und betrachtet die großen Linien." Und "Cicero" titelt: "Der Provokateur hat sich leergeschrieben"

Dritter Neuling beim Sachbuch (HC) ist der Friedenspreisträger von 2019, Sebastião Salgado, mit "Sebastião Salgado. Amazônia" (Taschen; ET: 20. Mai). Ein brillanter Fotoband über das brasilianische Amazonsgebiet, gewidmet den indigenen Völkern der Region. "Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dieses Buch in 50 Jahren nicht als Bestandsaufnahme einer verlorenen Welt gelten wird", zitiert Taschen Salgado. "Amazônia muss fortbestehen." Sein aufrüttelndes Buch klettert 71 Plätze auf Platz 25, ist damit Top-Aufsteiger der Woche. Neben dieser Version für 100 Euro kommt im Oktober eine Sumo-Variante (3.000 Euro) und eine nummerierte Art Edition (7.500 Euro).

Sachbuch: Nachhaltigkeit und Klimawandel

In den Sachbuch-Charts ist sind die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel nach wie vor stark und weit vorn vertreten. Förster Peter Wohlleben klettert in der zweiten Woche in den Charts mit "Der lange Atem der Bäume" (Ludwig; ET: 26. Juli) auf den zweiten Platz (Vorwoche: 23). Die Startauflage hat laut Verlag 80.000 Exemplare betragen und bisher habe man davon gut 50.000 Exemplare verkauft. Eine Nachauflage werde bereits vorbereitet. Wohlleben war bei unterschiedlichsten TV-Talkformaten zu Gast (ZDF Markus Lanz, WDR Kölner Treff, SAT1 Frühstücksfernsehen u.a.) und im Printbereich seien diverse Interviews erschienen (Spiegel, Hörzu u.a.). Hinzu komme eine große Social-Media-Kampagne. Für den Buchhandel gebe es ein digitales Werbepaket.

Wie kommen die Bücher mit Peter Wohlleben zustande, hat er freie Hand? "Natürlich bringt Peter Wohlleben selbst die Themen seiner Bücher ein, aber er und der Verlag haben ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis, entsprechend eng ist die Zusammenarbeit und auch der Austausch über neue Projekte", so Pressefrau Fabiola Zecha. Von der ersten Idee bis zum Erscheinen des aktuellen Buches habe es rund anderthalb Jahre gedauert.

Auf Platz 3 (Vorwoche: 2) folgt "Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben" (dtv; ET: 18. Mai) von Eckart von Hirschhausen (seine Website) und auf dem vierten Platz rangiert, wie in der Vorwoche, Frank Schätzing (seine Website) mit "Was, wenn wir einfach die Welt retten?" (Kiepenheuer & Witsch; ET: 15. April). Bei Schätzings Buch sei man mit einer  Auflage von 100.000 Exemplaren gestartet, sagt KiWi-Presseleiterin Gudrun Fähndrich, "haben dann nochmals 50.000 Exemplare ausgeliefert und bereiten gerade die nächste Auflage vor". Der Verlag freue sich, das sich der Titel in den Charts "festgesetzt" habe. Coronabedingt habe es leider fast ausschließlich Online-Veranstaltungen gegeben, aber am 9. September werde Schätzing in der Elbphilharmonie das Harbourfront-Festival eröffnen. An dem Tag wird auch nochmals ein LED-Fahrrad durch Hamburg fahren und Leseproben seines Buchs verteilen.

Das Dialogbuch "Noch haben wir die Wahl" (Tropen; ET: 24. Juli) von Luisa Neubauer und Bernd Ulrich, bei dem die Klimafrage eine zentrale Rolle spielt, ist seit zwei Wochen in der Hardcoverliste, steht wie in der Vorwoche auf Position 9. Die beiden hatten sich im vergangenen Jahr auf einer Veranstaltung kennengelernt, so der Verlag. Bislang habe Tropen circa 20.000 Exemplare ausgeliefert, gerade sei die 4. Auflage bestellt und damit knapp 30.000 gedruckt. Es gibt Lesungen und Podiumsdiskussionen in echt und in hybrid. Die Termine.

Seit sage und schreibe 72 Wochen hält sich "Unsere Welt neu denken" (Ullstein; ET: Februar 2020) der Transformationsforscherin Maja Göpel (ihre Website) in der Sachbuch-Hardcoverliste – aktuell auf Platz 16 (Vorwoche: 15). Man sei mittlerweile bei der 18. Auflage, knapp 200.000 Exemplare konnten verkauft werden, informiert Ullstein. Die Resonanz sei seit Erscheinen beständig hoch, sowohl vom Handel, als auch von Leser*innen (viele Leserbriefe, viel Social-Media-Kommentare) und Presse (weiterhin täglich Anfragen an Maja Göpel). Eine Taschenbuch-Ausgabe werde am 18. Oktober erscheinen, zum gleichen Termin soll ihr neuer Titel "Wir können auch anders" im Hardcover in den Handel kommen.

Neu fügt sich in das Themenfeld ein: "Alles eine Frage der Zeit" (Oekom; ET: 16. März) von Harald Lesch, Karlheinz A. Geißler und Jonas Geißler – der Titel beginnt jetzt mit etwas Verzögerung neu auf Platz 8 in den Paperback-Charts (Sachbuch). "Wir sind mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren gestartet und planen aktuell den ersten Nachdruck", sagt Buchbereichs- und Programmleiter Christoph Hirsch gegenüber Börsenblatt online. Die Zusammenarbeit mit Harald Lesch "kam über unsere langjährigen Autoren Karlheinz und Jonas Geißler zustande." Gemeinsam mit Lesch hätten sie Anfang 2019 bei einer Veranstaltung des oekom vereins mit großer Resonanz einen Vortrag zum Thema "Nachhaltige Zeitkultur und die Grenzen der Natur" gehalten. Dies sei die Initialzündung für das gemeinsame Buchprojekt gewesen.

"Uns hat vor allem das Zusammendenken verschiedener Perspektiven überzeugt: Das Buch vereint die geballte naturwissenschaftliche Expertise von Harald Lesch mit klugen kulturgeschichtlichen Betrachtungen des Zeit-Experten Karlheinz A. Geißler und dem Erfahrungswissen des Zeitberaters Jonas Geißler", so Hirsch. Daraus sei eine ganz neue Erkenntnis erwachsen, "die unserer Meinung nach unbedingt in die Debatte um ein nachhaltigeres Leben gehört: dass all die Krisen, mit denen wir kämpfen, allen voran die Klimakrise, im Kern etwas mit unserem Umgang mit Zeit zu tun haben, und man dort auch ansetzen kann, um sie aufzuhalten." Die Nonstop-Gesellschaft forciere die ökologische Krise. Aber, es gehe auch anders und wir können selbst aktiv werden, wie die Autoren aufzeigen würden.

Das von Harald Lesch eingesprochene Hörbuch komme im Oktober heraus.

Die Marketingaktionen seien breit gefächert gewesen und crossmedial: von einem aufwändig produzierten Buchtrailer über eine Buch-Landingpage und Social-Media-Advertising und -Kampagnen bis hin zu intensiver Pressearbeit und einer live gestreamten Veranstaltung aus dem Literaturhaus München.

Gegen den Strich gebürstet ist "Ich bin nicht grün" (Finanzbuch; ET: 27. Juli) der "Bild"-Journalistin und Moderatorin Nena Schink. Sie will mit dem weiterverbreiteten Vorurteil aufräumen, so der Klappentext, dass nur die Grünen die Umwelt schützen können. Ein Auftritt bei "Maischberger. Die Woche" (ARD) im April hatte laut Verlag für virales Rauschen gesorgt, jetzt folgt das Buch zum Thema – und landet neu auf Platz 7 in den Sachbuch-Charts (Paperback).

Ratgeber

In unsere Ratgeber-Liste schaffen es in dieser Woche neu drei Titel. Auf Platz 8 dabei "Erfülltes Leben" (Hanser; ET: 26. Juli) von Friedemann Schulz von Thun, ehemaliger Professor für Psychologie an der Universität Hamburg und Leiter des Schulz von Thun-Instituts für Kommunikation. Anhand seines Fünf-Felder-Modells will der Autor einen Weg zur Zufriedenheit mit dem eigenen Lebensweg weisen.

"Friedemann Schulz von Thun kam über ein gemeinsames Buchprojekt mit Bernhard Pörksen, 'Die Kunst des Miteinander-Redens', zu Hanser", berichtet Kirsten Vogelsang, Presse Sachbuch, auf Anfrage. "Im Anschluss daran schlug er ein Buch über 'Erfülltes Leben' vor, das uns sofort begeistert hat, da er hier seine berühmte Kommunikationstheorie und sein Modell-Denken mit einer berührenden persönlichen Sicht auf die Herausforderungen des Lebens verbindet." Die gemeinsame Arbeit am Manuskript habe wenige Monate gedauert. Laut Autor sei es sozusagen ein Corona-Buch, da er durch weggebrochene Termine unerwartet Zeit zum Schreiben hatte.

Die Startauflage betrage 20.000 Exemplare, so Vogelsang, "Socialmedia- und Onlineaktivitäten flankieren unsere Presseanstöße". Der Buchhandel habe in einen so eingeführten und bekannten Autor natürlich großes Zutrauen. "Gepaart mit einem Thema, das Menschen direkt betrifft und so zugänglich und greifbar dargestellt ist, konnten wir das Buch sehr gut platzieren."

Auf Platz 15 beginnt neu in den Charts "Eckstein – Um die Ecke gedacht 26" (Fischer Tb.; ET: 28. Juli) mit 66 kniffligen Kreuzworträtseln aus der "Zeit". Seit 1971 gibt es "Um die Ecke gedacht", seit 1985 werden die Rätsel laut Wikipedia auch in gesammelter Form als Buch herausgebracht – nun also Band 26. Wer sich hinter dem Pseudonym "Eckstein" wird geheim gehalten.

Dritte Neueinsteigerin auf Position 21 schließlich ist die Medizin-Journalistin und TV-Moderatorin ("Visite" im NDR) Vera Cordes mit "Ich hätte da was für Sie" (Gräfe und Unzer; ET: 3. August). Cordes gibt auf Basis ihrer Interviews mit Expert*innen persönliche Gesundheitstipps zu allerlei Wehwehchen und Leiden – das Layout ist sehr lesefreundlich gestaltet, wie ein Blick ins Buch zeigt. Nicht zuletzt geht es um die richtige Ernährung.

Der Link zu den Wochenlisten:

https://www.boersenblatt.net/news/bestseller

Wir haben in dieser Woche 21 Neueinsteiger und neun Wiedereinsteiger (ohne Esssen & Trinken, Ernährung) in die Charts.

Höchstplatzierter Rückkehrer in die Wochenlisten ist diesmal Förster Peter Wohlleben mit der TB-Ausgabe seines Nummer 1-Bestsellers "Das geheime Leben der Bäume" (Heyne; ET: Dezember 2019) – auf Platz 7 (insgesamt 67 Wochen in den TB-Charts Sachbuch). Die noch lieferbare Hardcover-Ausgabe ist 2015 bei Ludwig erschienen. Beide Verlage gehören zur Penguin Random House Verlagsgruppe. Dass das Taschenbuch jetzt wieder in die Charts einsteigt, verdankt sich offenbar einem Mitnahmeeffekt bei seinem aktuellen Buch "Der lange Atem der Bäume" (Ludwig), das diese Woche Platz 2 der Sachbuchcharts (HC) belegt.

Über die Bestsellerlisten

Die Börsenblatt-Bestsellerlisten basieren auf Verkaufszahlen, die von unserem Kooperationspartner Media Control erhoben werden. Hierzu werden wöchentlich, elektronisch die Verkaufszahlen aus den Warenwirtschaftssystemen von deutschlandweit mehr als 6.550 Verkaufsstellen ausgelesen: Sortimentsbuchhandlungen inklusive eCommerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhäuser sowie Elektro- und Drogeriemärkte. Bezogen auf das Umsatzvolumen bilden die Daten 88 Prozent des gesamten deutschen Buchmarktes ab. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.