Mit ihrem von der Fachkritik gefeierten "Anfänge" (Klett-Cotta; ET: 29. Januar; Ü: Henning Dedekind, Helmut Dierlamm, Andreas Thomsen) erobern der 2020 mit 59 Jahren viel zu früh gestorbene Anthropologe David Graeber und der Archäologe David Wengrow die Sachbuchcharts (Hardcover) – beginnen neu auf Platz 2.
Die Startauflage lag bei 20.000 Exemplaren, so Ralf Tornow, Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb, "aber bereits vor Erscheinen haben wir zwei weitere Auflagen mit insgesamt 15.000 Exemplaren nachgedruckt. Die gerade bestellte 4. Auflage am gerade einmal dritten Tag nach Erscheinen erhöht die Gesamtauflage auf 50.000 Exemplare." Die Erstauflage sei vergriffen und man merkt gerade für die Folgeauflagen vor. Hatte man dafür Papierreserven angelegt? "Papierbevorratung ist heutzutage kaum möglich", sagt Tornow hierzu.
Klett-Cotta ist der deutsche Verlag David Graebers. Die meisten seiner Bücher sind dort erschienen. "Vor über drei Jahren erhielten wir das Exposé und waren sofort überwältigt. Dass 'Anfänge' jetzt so grandios 'eine neue Geschichte der Menschheit' entfaltet, hätten wir nicht für möglich gehalten, wussten aber, dass wir mit beiden Autoren die besten ihrer Disziplin für dieses kühne Buch gewonnen hatten", erklärt Lektor Johannes Czaja. "Graeber & Wengrow wagen einen ganz neuen Ansatz: Jäger und Sammler mussten nicht wie unter Zwang sesshafte Bauern werden; und ebensowenig mussten sie später zwangsläufig von Königen regiert werden. Menschen sind frei – wenn sie es nur wollen." Die beiden würden die ideologischen Mantras "Der Mensch ist gut" oder "der Mensch ist böse" beiseiteschieben. Freie Menschen gestalteten ihre Geschichte. Und tun es heute noch oder wieder. "Graeber & Wengrow entfalten eine 'Geschichte von unten' und erzählen eine 'Geschichte menschlicher Freiheit', die in den 'Anfängen' unserer menschlichen Vergangenheit enthalten ist, aber erst in diesem sensationellen Buch (wieder-)entdeckt wird."
An wen richtet sich das Buch? "Es spricht alle Gruppen geschichtlich und gesellschaftlich interessierter Leser an. Die Zielgruppe dürfte ähnlich zugeschnitten sein, wie zum Beispiel bei Yuval Noah Harari", findet Tornow.
Flankierend zum Erscheinungstermin wirbt Klett-Cotta breit auf allen Kanälen (Print, Online, Social Media und Handel).
Ebenso beachtenswert ist der Neueinsteiger auf Platz 3: In seinem aktuellen Buch "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen" (Hanser; ET: 24. Januar) stellt Friedenspreisträger Navid Kermani Fragen nach Gott. Der junge Kanon Verlag landet einen Coup mit dem ersten Band der Tagebücher des beliebten Schauspielers und Sängers Manfred Krug (1937–2016): "Manfred Krug. Ich sammle mein Leben zusammen. Tagebücher 1996 – 1997" (ET: 26. Januar). Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen Krista Maria Schädlich. Weitere Bände sind laut Verlag in Planung.