"Und plötzlich steht er neben mir und sagt, er wolle sich einmal vorstellen – und ist ganz bezaubernd", sagt Benjamin von Stuckrad-Barre (seine Website: https://www.stuckradbarre.de/) im ersten Dialog von "Alle sind so ernst geworden" (Diogenes) über seinen Schweizer Gesprächspartner und Bestsellerautor Martin Suter, der "fabelhafte Bücher" schreibe. Die beiden unterhalten sich launig, klug und gewitzt etwa über Badehosen (die sei beim Kennenlernen anhatten), Glitzer, LSD, Arbeit, Ibiza, Kochen, Rechnungen oder Geldscheine. Auf der Verlagswebsite finden sich, natürlich, nur positive, prominente Stimmen. Es sei "wie ein Abendessen mit Thomas Bernhard, Ricky Gervais und den Rolling Stones", findet etwa Ferdinand von Schirach, Christian Kracht wäre gern dabei gewesen und Hazel Brugger ist begeistert: "Wenn die miteinander reden, kann ich bei jedem Hölzchen kaum erwarten, auf welche Stöckchen sie noch kommen werden. Die beiden können’s einfach." Auch bestsellermäßig: Sie steigen neu auf Platz 6 in die Hardcover-Charts ein. Der Titel ist hier gleichzeitig der Aufsteiger der Woche (plus 62 Plätze). Martin Suter hat zum "Smaltalk mit Stuckrad-Barre" auf seiner Website Stimmen von Prominenten zum Buch in abhörbaren O-Tönen versammelt – darunter Oliver Welke, Sascha Lobo, Katja Riemann und viele, viele andere. Hören Sie mal rein: hier.
Auf ein Live-Erlebnis mit den beiden wird man Corona-bedingt warten müssen, eine im Januar geplante Lesung wurde abgesagt, die nächsten Termine sind im kommenden September angesetzt.
- Übrigens: In der Schweiz stehen Stuckrad-Barre und Suter in der KW 50 mit "Alle sind so ernst geworden" auf dem ersten Platz der Belletristik-Hardcovercharts.
Böses Blut gab es im Voraus für Robert Galbraiths – unter diesem Pseudonym schreibt J.K. Rowling ihre Krimireihe um Cormoran Strike und Robin Ellacott –, gleichnamigen Thriller. Kritiker warfen Rowling transfeindliche Inhalte vor. Das Ergebnis war ein Shitstorm und eine hitzige Debatte.
Die deutsche Ausgabe "Böses Blut" des Nummer 1-Bestsellers aus Großbritannien ist bei Blanvalet erschienen. Das Ermittlerduo bekommt es in seinem fünften Fall mit einem Cold Case zu tun, der bereits vierzig Jahre zurückliegt – und bei dem offenbar ein psychopathischer Serienkiller im Spiel war. In unsere Hardcover-Liste beginnt er neu auf Platz 22.
Und oben in den Charts? Seit acht Wochen hält Sebastian Fitzeks "Der Heimweg" (Droemer) den Platz an der Sonne, das versüßt seinem Verlag sicherlich das Weihnachtsgeschäft. Dirk Rossmann rückt mit "Der neunte Arm des Oktopus" (Lübbe) von Platz 3 in der Vorwoche auf den zweiten Rang vor, er tauscht die Position mit Charlotte Link ("Ohne Schud"; Blanvalet).
Im Paperback und Taschenbuch herrscht in diese Woche Windstille, nur im Taschenbuch sorgt ein neuer Titel für eine leichte Brise: "Die Frau zwischen den Welten" (Diana) von Hera Lind (https://heralind.com/) auf Platz 25 – erneut ein "Roman nach einer wahren Geschichte". Ella wächst 1945 als Tochter einer Deutschen in der Tschechoslowakei auf, erleidet zahlreiche Schicksalsschläge. Schließlich in Prag, plant sie mit ihrer großen Liebe und ihrer Tochter die Flucht in den Westen.