Buchcharts - die aktuellen Bestsellerlisten

Simon Beckett erobert Platz 1

14. Juli 2021
Charline Vorherr

Von Null auf Platz 1 schafft es in dieser Woche Simon Beckett mit dem Auftakt seiner neuen Thrillerserie. Außerdem neu dabei: Quentin Tarantinos erster Roman steigt ein. Rebekka Endler zeigt, wie das Patriarchat unsere westliche Welt bis heute beeinflusst. Die aktuellen Wochencharts auf Börsenblatt online.

Die Wochencharts auf Börsenblatt Online

Ermittlungszeitraum: 5. Juli bis 11. Juli 2021

Belletristik: Simon Beckett erobert mit „Die Verlorenen“ Platz 1

Nachdem Juli Zeh unsere Belletristik-Bestseller lange Zeit angeführt hat, ergreift in dieser Woche Thriller-König Simon Beckett mit „Die Verlorenen“ (Wunderlich) den Thron. Es ist der Auftakt einer neuen Thrillerserie rund um Jonah Colley, Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Dieser findet seinen ehemaligen besten Freund tot in einem verlassenen Lagerhaus. Der Thriller ist am 08. Juli erschienen und wurde von Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld übersetzt.  

Die Erstauflage von Becketts neuem Thriller liegt nach Angaben des Verlags bei 165.000 Exemplaren. Die Gesamtauflage aller Beckett Romane liegt über alle Ausgabearten hinweg bei rund 12 Millionen.

Damit folgt ihm auf der Hardcover-Bestsellerliste bereits erwähnte Juli Zeh mit „Über Menschen“ (Luchterhand) auf Platz 2 und Lucinda Riley mit „Die verschwundene Schwester“ (Goldmann) auf Platz 3. Am Freitag hat die Familie den letzten, achten, Band der beliebten Buchreihe angekündigt. Rileys Sohn wird das Buch zu Ende schreiben: „Achter Band der Schwestern-Reihe angekündigt.

Es gibt drei weitere Neueinsteiger im Hardcover. Chris Whitaker steigt mit der tragischen Familiengeschichte „Von hier bis zum Anfang“ (Piper) auf Platz 17 ein.  Im Buch muss sich die 13-jährige Duchess um ihren kleinen Bruder und ihre depressive Mutter kümmern. Vom Guardian wurde der Titel zum Buch des Jahres gekürt. Auch in England und Amerika wurde das Buch von den Medien gelobt.

Außerdem neu auf Platz 20 ist der erste Roman des berühmten Regisseurs Quentin Tarantino: „Es war einmal in Hollywood“ (KiWi). In seinem Debüt transformiert der Regisseur die Geschichte um den Schauspieler Rick Dalton und sein Stuntdouble Cliff Booth in einen Abenteuerroman. 2019 kam die Geschichte mit Leonardo di Caprio und Brad Pitt als „Once Upon a Time in Hollywood“ in die Kinos.

„In den Siebzigerjahren waren Romanfassungen von Filmen die ersten Bücher für Erwachsene, die ich las, daher bin ich stolz, ‘Es war einmal in Hollywood’ als meinen Beitrag zu diesem oft marginalisierten, aber geliebten Subgenre der Literatur anzukündigen“, lässt sich Tarantino auf der KiWi-Website zitieren.

Letzter Neueinsteiger im Hardcover: In „Ciao“ (Platz 24, KiWi) entwirft Johanna Adorján eine Gesellschaftssatire und geht der Frage nach, ob der Untergang des alten weißen Mannes beschlossene Sache sei oder man dieser Spezies doch gnädig sein soll. „Es ist eines dieser Bücher, bei denen man kichert beim Lesen und dann das Handy aus der Tasche zieht, einen Absatz fotografiert und an einen Freund schickt“, schreibt Judith Liere bei Zeit Online in ihrer Kritik.

Im Paperback und Taschenbuch sieht es dagegen ruhiger aus:

  • Paperback, Platz 19: Jennifer L. Armentrout mit „Blood and Ash” (Heyne)
  • Taschenbuch, Platz 12: Pascal Mercier mit „Das Gewicht der Worte“ (btb)
  • Taschenbuch, Platz 23: Lisa Taddeo mit „Three women / drei Frauen“ (Piper)

Sachbuch: „Der Mann ist das Maß aller Dinge. Wortwörtlich.“

Einziger Neueinsteiger im Sachbuch Hardcover ist Rebekka Endlers „Das Patriarchat der Dinge“ (Platz 12, Dumont). Sie zeigt in ihrem Buch, dass unsere Umwelt von Männern für Männer gemacht ist und welche gefährlichen Folgen sich für Frauen daraus ergeben. So sind beispielsweise in der westlichen Medizin Diagnoseverfahren und medizinische Geräte auf Männer geeicht oder Dummys für Crashtests haben den männlichen Körper zum Vorbild und damit  auch Airbags und Sicherheitsgurte in Autos.

„Schlag auf Schlag liefert Rebekka Endler Beispiele, die sie mit aktuellen Studien, Interviews und oft witzigen Blicken in die Geschichte unterfüttert. Bei all dem hält sie gekonnt die Balance zwischen angemessenem Sarkasmus, journalistischer Neugier und Aufklärungswillen, und liefert dazu noch nette Zeichnungen“, urteilt Anette Schneider von NDR Kultur.

Drei weitere Neueinsteiger gibt es im Paperback und Taschenbuch.

Auf Platz 19 der Sachbuch Paperback-Charts klettert Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin Isabel Varell mit „Die guten alten Zeiten sind jetzt“. Dort erzählt sie von „ihren höchsten Höhen und tiefsten Tiefen ihres Lebens“, wie es im Inhaltsverzeichnis heißt.

Außerdem neu im Sachbuch

  • TB, Platz 7: Martin Sonneborn mit „99 Ideen zur Wiederbelebung der politischen Utopie“ (KiWi)
  • TB, Platz 23: Deutschland in den goldenen Zwanzigern (Penguin)

Angeführt wird das Sachbuch auch in dieser Woche von Hape Kerkeling und seinem Katzenbuch „Pfoten vom Tisch“ (Piper) Darüber berichteten wir in der letzten Woche: Hape Kerkelings Katzenbuch landet Coup

Ratgeber

Unter den Ratgebern, die fast schon traditionellerweise mit Stefanie Stahl angeführt werden, gibt es nur einen neuen Titel. In „Finde deinen Seelenpartner“ (Platz 6, GU) erklärt Autor und Mentalcoach Pierre Franckh welche Schritte Leser*innen tun können, um ihrem Seelenpartner zu begegnen. Die Website des Autors: https://www.pierre-franckh.de/

Der Link zu den Wochenlisten

https://www.boersenblatt.net/news/bestseller

 

Über die Bestsellerlisten

Die Börsenblatt-Bestsellerlisten basieren auf Verkaufszahlen, die von unserem Kooperationspartner Media Control erhoben werden. Hierzu werden wöchentlich, elektronisch die Verkaufszahlen aus den Warenwirtschaftssystemen von deutschlandweit mehr als 6.550 Verkaufsstellen ausgelesen: Sortimentsbuchhandlungen inklusive eCommerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhäuser sowie Elektro- und Drogeriemärkte. Bezogen auf das Umsatzvolumen bilden die Daten 88 Prozent des gesamten deutschen Buchmarktes ab. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.