Die "Erinnerungen. Mein Leben in der Politik" (Klett-Cotta; ET: 8. April) des CDU-Politikers und langjährigen Bundesministers Wolfgang Schäuble, der am 26. Dezember 2023 gestorben ist, starten auf Platz 4 beim Sachbuch (Hardcover). Der Titel ist damit der höchstplatzierte Neueinsteiger in unseren Bestsellerlisten in der aktuellen Woche.
- Update, 12. April: Bei Markus Lanz (ZDF) war am 11. April Christine Strobl, die Tochter von Wolfgang Schäuble, zu Gast. Dabei wurde auch über das Buch ihres Vaters gesprochen (Anzuschauen in der ZDF Mediathek).
Die Übergabe der bestellten Titel an die Transportdienstleister sei zu größten Teilen am 2. und 3. April erfolgt, erklärt Ralf Tornow, Geschäftsleiter Vertrieb und Marketing bei Klett-Cotta auf Anfrage. Da man den Handel nicht fest an den Erstverkaufstag 8. April gebunden habe, habe der Verkauf in den Buchhandlungen wohl circa ab Donnerstag begonnen – und für den Einstieg in unsere Charts gesorgt. Aber: "Der Online-Handel hat unseres Wissens aber den Erstverkaufstag eingehalten, so dass erhebliche Teile der Vorbestellungen noch nicht in den bisherigen Verkaufszahlen enthalten sind", so Tornow. Das lässt für die Charts der kommenden Woche einiges erwarten.
Für die erste Auflage hat Klett-Cotta 30.000 Exemplare gedruckt, 20.000 Exemplare sind bereits fest nachbestellt und weitere Auflagen in Vorbereitung. Nach aktuellem Stand (9. April) hat man fast die gesamte Erstauflage ausgeliefert.
"Wolfgang Schäuble hat jede Zeile des Buches mitverfasst und konnte die Arbeit an dem Buch abschließen", so Verleger Tom Kraushaar gegenüber Börsenblatt online. "Im Januar mussten noch Fakten gecheckt werden, Register und Anhang wurden fertiggestellt, natürlich wurde das Buch gesetzt und Korrektur gelesen. Auch Wolfgang Schäubles Tochter Juliane hat den Text noch einmal komplett gelesen. Zuletzt ist dann noch die Editorische Notiz der Co-Autoren Jens Hacke und Hilmar Sack dazugekommen."
Ursprünglich sollten die "Erinnerungen" erst im Sommer erscheinen, nach dem Tod von Wolfgang Schäuble hat man den Termin in Absprache mit den Co-Autoren und der Familie auf April vorgezogen. Den Gedanken an ein großes Buch über sein Leben in der Politik habe Wolfgang Schäuble schon länger in sich getragen. Die konkrete Arbeit begann dann vor circa zwei Jahren, sagt Tom Kraushaar: "Die Co-Autoren, haben über einen langen Zeitraum viele Stunden mit Wolfgang Schäuble zusammengesessen, haben sich gemeinsam alte Dokumente angeschaut und ihre Gespräche aufgezeichnet, daraus ist eine Vorfassung des Textes entstanden. Diese Fassung wurde dann von Wolfgang Schäuble durchgesehen und bearbeitet." Bis zuletzt habe Schäuble in diesem Arbeitsprozess Urteil und Einschätzungen neu abgewogen und ggf. geändert.
Wie kam das Buch zu Klett-Cotta? "Wolfang Schäuble schien eine gewisse Sympathie für Klett-Cotta zu haben", meint Kraushaar. Vielleicht habe er gespürt, dass der Verlag ihn schon jahrelang als Wunschautor auf dem Zettel hatte, "weil wir wussten, dass nur von Ihm ein so umfassender und kluger Blick auf die jüngste Geschichte der Bundesrepublik zu erwarten war". Es habe ihm wohl auch gefallen, dass wir sofort damit einverstanden waren, dass hier kein skandalfixiertes Enthüllungsbuch entsteht.
Das Buch sei eine spannende und einzigartige Geschichte der Bundesrepublik von den 70er Jahren bis heute, fast Kraushaar zusammen. Es sei ein Blick in die Mechanismen des politischen Betriebs und man komme dem Menschen Wolfgang Schäuble, seine Ansichten und Grundüberzeugungen sehr nahe. "Das es am Ende offenbar doch brisante politische Aussagen beinhaltet, hat uns fast überrascht. Aber der Putschversuch Edmund Stoibers, die schwarzen Kassen Helmut Kohls oder auch die scharfe Kritik am Rechtsruck der Jungen Union und manches mehr haben doch schon ziemlich viel Staub aufgewirbelt."
Der Titel wird durch eine große Print- und Online-Kampagne begleitet, führt Ralf Tornow aus. Ergänzend ist er breit in Werbemaßnahmen des Buchhandels eingebucht. Dazu kommen Marketing-Maßnahmen die sehr direkt auf die politische Institutionen ausgerichtet sind.