Seit vier Wochen ist "Eine Frage der Chemie" (Piper; ET: 31. März; Ü: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann), das Romandebüt der US-amerikanischen Autorin Bonnie Garmus, in unseren Belletristik-Charts (Hardcover) – und hat sich in dieser Zeit auf Platz 1 vorgearbeitet. In der KW 13 war der Titel neu auf Platz 14 eingestiegen, in der folgenden Woche kletterte er auf Platz 4 und hielt diese Position in der KW 15. Offensichtlich stimmt die Chemie zwischen Autorin und Leserschaft.
Garmus' Roman spielt in den 60er Jahren, ihre Protagonistin Elizabeth Zott und ist eine brillante Chemikerin und eine ebenso begnadete Köchin. Als sie durch männliche Intrigen ihren Job als Forscherin verliert, wechselt sie ins Fernsehen, wird Star einer Kochshow. Zott sei ihrer Zeit weit voraus, urteilt Ursula März in "Deutschlandfunk Kultur": "Der Reiz dieser Figur liegt in der kratzbürstigen Souveränität, mit der sie gesellschaftliche und geschlechtliche Normen ignoriert."
Piper hatte sich die Rechte der deutschen Ausgabe im Herbst 2020 gesichert, weit vor der Publikation im englischsprachigen Raum (am 4. April 2022). "Es ging über die deutsche Subagentur einer großen englischen Literaturagentur", so die Münchner gegenüber Börsenblatt online. "Die Qualität des Textes, der Sprache, der Figurenzeichnung" habe überzeugt. Ebenso die Originalität der Idee und das hohe identifikatorische Potential der Hauptfigur. "Elizabeth Zott ist eine Erfindung, wie man sie nur sehr selten zu lesen bekommt." Die Protagonistin repräsentiere eine Generation Frauen, der die eigene Mutter der Autorin angehöre.
Die Startauflage beträgt laut Verlag 70.000 Exemplare. Es wurde heftig die Werbetrommel gerührt, was offenbar den Erfolg beflügelt hat: Es gab eine umfangreiche Buchhandelswerbung wie Buch des Monats, Aufsteller, Poster, Werbemittel: Dazu eine große out of home-Kampagne sowie eine große social media-Kampagne.
Vorab verschickte man Lesematerial für den Handel und die Medien: Erst ein "rough cut" mit eingedrucktem Brief der Verlegerin im Dezember und im Januar ein fertig gestaltetes Leseexemplar mit Folder in einer eigens gestalteten Kiste.
Es seien bereits sehr viele positive Besprechungen, unter anderem von Elke Heidenreich, erschienen. Die Autorin kommt im Mai nach Zürich und München für Veranstaltungen und Interviews.