Interview zum "Snack-Kochbuch"

Pamela Reif: "Was wäre das Leben ohne einen Keks?"

15. November 2021
Matthias Glatthor

Fitness-Influencerin Pamela Reif hat in der vorigen Woche mit "You deserve this. Snack-Kochbuch" (Community Editions) sofort den ersten Platz unserer Ratgebercharts erobert. Im Interview erzählt sie, auf welche Ideen sie in ihrer Küche kommt – und bei welcher Entscheidung ihre Community geholfen hat.

Sie steigen sofort auf Platz 1 in unsere Ratgeber-Charts ein. Wie happy sind Sie?
Natürlich unglaublich glücklich! Es ist wirklich ein aufwändiges Projekt gewesen, verbunden mit extrem viel Herzblut und Arbeit. Deshalb freue ich mich, dass das ganze so gut angenommen wird und dann auch noch mit so einer Listung gekürt wird.

Wie kam es zur Idee für ein Snack-Kochbuch?
Ich persönlich liebe einfach Snacks und Zwischenmahlzeiten! Natürlich sollten Hauptmahlzeiten immer der Fokus eines Tages sein. Aber was wäre das Leben ohne einen kleinen Keks oder Riegel zwischendurch? Deswegen wollte ich ein ganzes Buch über Snacks schreiben, da man vor allem in den Supermärkten und On-the-Go superschwierig gesunde Produkte findet, die natürliche Zutaten enthalten und nicht mit Konservierungsstoffen, Aromen, Zuckerzusätzen und E-Nummern vollgestopft sind. Man kann gesunde Snacks tatsächlich mit ziemlich wenig Aufwand selbst machen und auch länger aufbewahren. Außerdem macht es extrem viel Spaß, in der Küche zu stehen und die Snacks zuzubereiten.

Es ist ein Clean-Eating-Kochbuch, was bedeutet das?
Clean Eating ist ein Begriff, den bestimmt viele Menschen für sich persönlich anders definieren. Für mich persönlich bedeutet es, dass meine Rezepte 100 Prozent natürliche Zutaten enthalten und so unverarbeitet wie möglich sein sollen. Man kauft sozusagen "ganze Lebensmittel" und bereitet daraus zu Hause dann seinen Snack zu.

… und weiter?
Clean Eating hat außerdem für mich etwas mit dem Zucker zu tun. Ich verwende keinen raffinierten weißen Zucker, der praktisch nur leere Kalorien und keine weiteren Nährstoffe enthält, sehr schnell in die Blutbahn gerät und als Fett eingespeichert wird. Ich versuche immer mit natürlicheren und gesünderen Alternativen zu süßen, zum Beispiel mit frischen Früchten, Trockenfrüchten oder auch mal mit einem Sirup. Das ist sehr wichtig, wenn man seine sportlichen Fortschritte im Spiegel sehen möchte.

Wie haben Sie die Snacks entwickelt?
Ich lasse mich einmal von Snacks inspirieren, die man im Supermarkt findet. Dabei überlege ich mir, wie ich sie zu Hause nachmachen und mit ausschließlich natürlichen Zutaten gesünder umwandeln kann. Das Ganze gestalte ich dann ein bisschen simpler und trotzdem sollen meine Snacks genauso lecker schmecken wie das Original. Außerdem lasse ich mich von "klassisch ungesunden Rezepten" inspirieren wie etwa Brownies, Kekse oder Muffins, die ja eher als Dessert gelten. Ich versuche sie so gesund umzuwandeln, dass man davon etwas mehr essen kann, sie nicht mehr als Zuckerbomben gelten.

Und manchmal stehe ich einfach nur in der Küche und überlege mir, was ich gerne Neues kreieren würde – etwas, das es so noch nicht gibt. Welche Zutaten habe ich zu Hause und wie kann ich diese kombinieren? Wir backen alle Brownies, Apfel- oder Bananenkuchen, aber können wir diese Zutaten nicht in Energy-Balls packen?

Ihr persönlicher Lieblings-Snack?
Ich persönlich bin ein riesiger Fan von Energy Balls und Riegeln. Man kann sie super in eine Vesper-Box einpacken und bei der Zubereitung kann relativ wenig schiefgehen, weil man sie im Regelfall nicht backt, sondern einfach roh lässt. Man kann sie direkt abschmecken und überlegen, ob man noch mal nachwürzen möchte. Alles, was im Ofen gebacken werden muss, stellt eine kleine Herausforderung dar, weil man nicht ganz genau weiß, was dabei herauskommt.

Das Buch ist auf Recyclingpapier gedruckt. Wie wichtig ist Ihnen eine nachhaltige Produktion?
Durch die hohe Auflage meiner Bücher entsteht auch eine besonders große Verantwortung für die Umwelt. Optisch hätte ich tatsächlich eher frisches Papier präferiert, denn ich hatte etwas Sorge, dass das Druckergebnis der Rezeptfotografien auf dem recycelten Papier weniger qualitativ werden würde. Nachdem ich das Thema offen mit meiner Community kommuniziert habe, wurde ganz klar abgestimmt, dass wir aus Liebe zur Natur und dem Schutz der Bäume umweltschonend produzieren wollen. Es hat mich unglaublich gefreut, dass das Bewusstsein auch bei meinen Followern so stark ist und so konnte ich mit bestem Gewissen den nachhaltigeren Weg einschlagen.

Fitness-Ratgeber oder Kochbuch: Was macht Ihnen mehr Freude als Autorin?
Ich liebe es, Kochbuch-Autorin zu sein, weil das Bücher sind, die man immer wieder verwendet. Man liest sie nicht nur ein einziges Mal und dann landen sie für immer im Bücherregal, im Gegenteil: Man kann sie in entspannten Momenten immer wieder rausholen, Rezepte neu für sich entdecken oder sich geliebte Rezepte noch einmal in Erinnerung rufen.