Piper und Hape Kerkeling verbindet eine Erfolgsgeschichte: Nach den Top-Bestsellern "Ich bin dann mal weg" und "Der Junge muss an die frische Luft", schafft es Kerkelings Hommage an seine und alle anderen Katzen "Pfoten vom Tisch! – Meine Katzen, andere Katzen und ich" (Piper; ET: 30. Juni) auf Anhieb auf Platz 1 der Sachbuchcharts (Hardcover) – was anders hätte man erwartet? Auf der Verlags-Website findet sich eine ganze Palette positiver Stimmen. Das Buch sei vieles zugleich, meint "Deutschlandfunk Kultur": "ein ernstgemeinter, aber auch augenzwinkernder Ratgeber, ein liebe- und humorvoller Blick auf seine eigenen Katzen, die von Freunden, oder berühmte Exemplare, das Revue-Passieren-Lassen des eigenen Lebens anhand von Katzenmomenten".
250.000 Exemplare seien in Druck, erklärt der Piper Verlag auf Anfrage. Die Zusammenarbeit zwischen Hape Kerkeling und Malik & Piper sei langfristig angelegt. Neben den beiden Millionensellern "Ich bin dann mal weg" und "Der Junge muss an die frische Luft" sei etwa noch der Kolumnenband "Frisch hapeziert" erschienen. "Die Idee zum Katzenbuch entstand im Gespräch zwischen dem Autor und seiner Lektorin, Malik-Programmleiterin Bettina Feldweg, denn Katzen gehören immer schon zu Hape Kerkeling und haben ihn in wichtigen Phasen seines Lebens begleitet", erklärt der Verlag zur Entstehung des Buches. "So wurde der Gedanke, über Katzen zu schreiben, geboren – und für Hape Kerkeling entwickelte sich die anfängliche charmante Idee immer mehr zur Herzensangelegenheit." Und die Zusammenarbeit mit Kerkeling soll weitergehen, weitere gemeinsame Buchprojekte seien schon geplant.
- Das Hörbuch von "Pfoten vom Tisch!" ist gleichzeitig bei Osterwold audio erschienen (6 CDs) – eingelesen von Hape Kerkeling.
Piper kann sich über einen weiteren Neueinsteiger auf Platz 23 freuen: "Xi Jinping - der mächtigste Mann der Welt" (ET: 1. Juli) aus der Feder der Journalisten Stefan Aust und Adrian Geiges. Geiges hat Chinesisch studiert und war viele Jahre Peking-Korrespondent des "Stern" (mehr über ihn auf seiner Website). Die Startauflage beträgt laut Piper 8.000 Exemplare. Warum hat Piper das Buch gemacht? Über den chinesischen Partei- und Staatschef sei hierzulande noch wenig bekannt, und beide Autoren seien hervorragende China-Kenner. "Zudem stand im Juli 2021 der Jahrestag 100 Jahre Kommunistische Partei Chinas an. Und wir hatten bereits einen großen Erfolg mit Kai Strittmatters Buch über China 'Die Erfindung der Diktatur'." Das Projekt habe man im Frühsommer 2020 verabredet. Aust und Geiges konnten sich dabei auf Reden XI Jinpings, die verfügbaren Quellen über seine Lebensgeschichte und seine Politik und auf ihre eigenen Interviews und Reportagen in und über China stützen, wie sie ausführen.
Noch etwas weiter oben in den Sachbuchcharts (HC) rangiert ein weiterer Piper-Titel, ebenfalls von Stefan Aust geschrieben: Seine Autobiografie "Zeitreise" (ET: 31. Mai) – Platz 10 (Vorwoche: 9; insgesamt fünf Wochen in den Charts). Hier habe die Startauflage 25.000 Exemplare betragen, 10.000 seien inzwischen nachgedruckt worden. Aust hat für sein Buch ordentlich getrommelt, war in diversen Talkshows zu Gast – in der vergangenen Woche etwa bei "Markus Lanz" (ZDF). Dabei wurde das Cover von "Zeitreise" eingeblendet.
Insgesamt haben wir drei neue Titel in unserer Hardcoverliste (Sachbuch) – der dritte im Bunde ist "Working Class" (Berlin Verlag; ET: 1. März) von der Journalistin Julia Friedrichs (ihre Website) auf Platz 19. Den britischen Begriff hat sie gewählt, weil das deutsche "Arbeiter" ihr nicht adäquat vorkam. "Die working class sieht anders aus als vor hundert Jahren", schreibt sie im Prolog ihres Buches, "aber noch immer gilt: Es sind Menschen, die arbeiten, um Geld zum Leben zu haben." Und weiter: "Menschen, für die gilt: Nettoeinkommen gleich Monatsbudget ohne Rücklagen-Netz und doppelten Familien-Vermögen-Boden." Seit 2010 nehme die Ungleichheit der Jahreseinkommen in Deutschland wieder zu, so Friedrichs. Gut drei Millionen Menschen würden weniger als 2.000 Euro brutto im Monat verdienen, obwohl sie Vollzeit arbeiten, zehn Millionen bekämen weniger als 12 Euro die Stunde. Die Generation der Babyboomer nach dem Zweiten Weltkrieg sei die erste, die nicht in der Mehrheit die eigenen Eltern wirtschaftlich übertreffen werde. Und gerade in der Altersgruppe bis 45 sei die Zahl der Menschen mit niedrigem Einkommen stark gewachsen. Die Corona-Pandemie habe diesen Prozess noch einmal beschleunigt, einen "ökonomischen Totalschaden" ausgelöst. "Dieses Buch erzählt den Umbruch anhand von Menschen, die dachten, dass Arbeit sie durchs Leben trägt", schreibt Friedrichs. "Ihre Stimmen hört man viel zu selten." Sie zählt Arbeiter, Angestellte und Freiberufler dazu. Für ihr Buch hat sie ihre Gesprächspartner ein Jahr lang immer wieder getroffen.
Die Neuen beim Paperback und Taschenbuch im Überblick:
- Platz 11 (PB): "Schwarzbuch Corona" (Westend; ET: 28. Juni) des Journalisten Jens Berger (unter anderem beim Watchblog "NachDenkSeiten"). Berger beschreibt, welche Schäden die Corona-Politik seiner Meinung nach auf dem Gebiet der Ökonomie, der Ökologie und der Gesundheit verursacht hat und immer noch verursacht.
- Platz 22 (PB): "Lobbyland" (Das Neue Berlin; ET: 19. Juli) von Marco Bülow (seine Website), Journalist und Politiker. Mitglied des Bundestags, bis 2018 für die SPD, dann Parteiaustritt. Zunächst als parteiloser Abgeordneter weiter im Bundestag, seit 2020 als Mitglied der PARTEI. Der Untertitel seines Buches zeigt, worum es ihm geht: "Wie die Wirtschaft unsere Demokratie kauft".
- Platz 7 (TB): "1918 – Die Welt im Fieber. Wie die Spanische Grippe die Gesellschaft veränderte" (Piper Tb.; ET: 1. Juli; Ü: Sabine Hübner) von der britischen Wissenschaftsjournalistin Laura Spinney. TB-Ausgabe des noch lieferbaren Hardcovers vom Januar 2018 (Hanser).
- Platz 25 (TB): "In den Ferien fahren wir in die Bredouille" (Goldmann; ET: 21. Juni) des Berliner Lehrers Maximilian Lämpel. So wie der Untertitel, "Geheime Notizen eines Lehrers", lautet auch seine Facebook-Seite. Er erzählt unterhaltsam aus dem Schulalltag, so der Verlag.