"Der Heimweg" (Droemer) heißt der neue Psychothriller aus der Feder von Sebastian Fitzek – der, erschienen am 20. Oktober, sich ansatzlos Platz 1 der Belletristik-Charts (Hardcover) sichert. Das war abzusehen bei dem erfolgsgewöhnten Bestsellerautor und folgt dem Muster der vergangenen Jahre: Der Sprung von Null auf Platz Eins gelang ihm etwa im Oktober 2017 mit "Flugangst 7A" (Droemer; zur Meldung auf Börsenblatt online), im Oktober 2018 mit "Der Insasse" (Droemer; zur Meldung auf Börsenblatt online) und im Oktober 2019 mit "Das Geschenk" (Droemer; zur Meldung auf Börsenblatt online).
"Der Heimweg" wäre sein bislang düsterstes Werk, meine sein Verlag, schreibt Fitzek auf seiner Website. Darum geht es laut Klappentext: Am Samstagabend sitzt Jules Tannberg am Begleittelefon, einem ehrenamtlichen Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, der im Notfall auch Hilfe ruft. Eine wirklich lebensgefährliche Situation da draußen gab es für Jules bislang noch nicht zu bewältigen – bis er mit Klara spricht. Harter Stoff kündigt sich an.
Anne Weber, die für "Annette, ein Heldinnenepos" (Matthes & Seitz Berlin) den Deutschen Buchpreis 2020 erhalten hat, klettert mit ihrem Siegertitel auf Platz 2 in den Hardcover-Charts (in der Vorwoche kam sie als Neueinsteigerin auf Platz 7).
Jonas Jonasson, der Autor, der auf Deutsch die langen Titel liebt, steigt mit "Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" (C. Bertelsmann) neu auf Platz 19 ein. Jonasson erzähle "einen Kultur-Clash der Extraklasse", so der Verlag und halte den Menschen den Spiegel vor. Ein Massai-Krieger besitzt ein millionenschweres Gemälde, ein profitgieriger schwedischer Galerist möchte es mit allen Mitteln haben.
Buch, Satz und Sieg: Neu auf Platz 22 beginnt Tennis-As und Moderatorin der ZDF-Sportreportage Andrea Petkovic mit ihrem literarischen Debüt, dem von der Kritik gelobten Erzählungsband "Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht" (Kiepenheuer & Witsch). Dieser enthält autobiografische Geschichten rund um ihr Leben als Tennisprofi. Wieviel Bücher ihr bedeuten, verriet sie etwa gegenüber Deutschlandfunk Kultur: "Was ich nur in der Literatur finde, ist, dass ich dieses komplette Hineintauchen in etwas habe, in ein Buch, wo ich über nichts Anderes nachdenken muss." Das helfe etwa in stressigen Momenten. Ihre Lesungstermine.
Die Neueinsteiger bei Belletristik (PB und TB) im Überblick:
- Platz 2 (PB): "Ein weißer Schwan in Tabernacle Street" (dtv) von Ben Aaronovitch. Band 8 der Peter Grant-Reihe.
- Platz 8 (PB): "Die Schweigende" (Penguin) von Ellen Sandberg
- Platz 13 (PB): "All das Ungesagte zwischen uns" (dtv) von Colleen Hoover
- Platz 23 (PB): "Wilde Jahre" (dtv) von Astrid Ruppert. Der zweite Teil der Trilogie um die Frauen der Familie Winter.
- Platz 13 (TB): "Das Portland-Projekt" (Blanvalet) von Clive Cussler und Boyd Morrison. Band 14 der Juan-Cabrillo-Abenteuer. Das englische Original erschien 2019, Cussler ist im Februar 2020 im Alter von 88 Jahren gestorben. Morrison war schon länger sein Co-Autor.
- Platz 25 (TB): "Guglhupfgeschwader" (dtv) von Rita Falk. Der zehnte Eberhofer-Krimi als TB-Ausgabe. Das noch lieferbare Paperback war im August 2019 erschienen.
Top-Aufsteigerin der Woche: Monika Maron
Dass sich der S. Fischer Verlag nach knapp 40 Jahren von seiner Autorin Monika Maron trennt, hat eine kontroverse Debatte ausgelöst – und Marons Roman "Artur Lanz", der im August noch beim Frankfurter Verlag erschienen ist, offenbar in den Charts nach oben geschoben. 35 Plätze geht es aufwärts auf Platz 51. Geschildert wird der Weg zweier gegensätzlicher Männer in die Freiheit. "Wer den Roman aufmerksam liest, der kann sehen, dass die Trennung von der Autorin eingepreist war", meint die "taz".
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