Nachdem in den letzten Wochen erst Simon Beckett und anschließend Stephen King Platz 1 der Belletristik-Charts angeführt haben, hat sich in dieser Woche wieder Juli Zeh mit „Über Menschen“ (Luchterhand) den Thron vom King zurückerobert.
Zwei Neueinsteiger verzeichnen die Hardcover-Bestseller. Auf Platz 7 steigt „Die Anomalie“ (Rowohlt) des französischen Schriftstellers Hervé Le Tellier ein. Die deutsche Übersetzung verantworteten Romy und Jürgen Ritte. Der Roman wurde 2020 mit dem renommierten Prix Goncourt ausgezeichnet, welcher mit einem symbolischen Euro dotiert ist. Damit verzeichnete das Buch in Frankreich große Verkaufserfolge, auch die Rechte an einer Fernsehserie sind bereits verkauft.
„Die phänomenale Verführungskraft entsteht daraus, dass er auf unterhaltsame und einleuchtende Weise über Existenzfragen schreibt, die den menschlichen Verstand sprengen“, erklärt Wolfgang Höbel im Spiegel am 14. August.
Im Roman treffen die Figuren durch einen elektromagnetischen Wirbelsturm auf sich selbst. Immer wieder lobt die Kritik dabei den Humor in Le Telliers Schreiben. „Die Anomalie“ sei „kolossal unterhaltsam, klug und smart geschrieben“ und changiere federleicht zwischen Thriller, Ideenroman und Komödie, urteilt Thomas Andre vom Hamburger Abendblatt.
Hervé Le Tellier ist eigentlich studierter Mathematiker. Seit den 1990er hat er allerdings bereits um die 30 Bücher veröffentlicht.
Ein Platz dahinter, auf Platz 8, steigt die vielfach ausgezeichnete Eva Menasse mit „Dunkelblum“ (Kiepenheuer & Witsch) ein. Darin erzählt sie den Umgang der Bewohner der Kleinstadt Dunkelblum mit einer historischen Schuld. Denn in der österreichischen Gemeinde verbergen die älteren Bewohner seit Jahrzehnten ihr Wissen um ein Verbrechen. Für Katja Weise von NDR Kultur ist es eines der wichtigsten Bücher des Herbstes. „Ein Roman, der ungeheuer komplex und virtuos komponiert ist“, schreibt sie.
Am Freitag, 27. August, spricht Thea Dorn im Literarischen Quartett gemeinsam mit ihren Gästen über „Dunkelblum“. Mehr zur Sendung und den Gästen:
Die Neueinsteiger im Taschenbuch gestalten sich um einiges romantischer. „Mondblüte“ (Blanvalet) gibt den Auftakt einer neuen neuen Nora Roberts Trilogie (Platz 10). Für die erste Auflage hat sich der Verlag etwas Besonderes ausgedacht. Sie hat einen farbigen Schnitt. Der zweite und Dritte Teil der Reihe „Der Zauber der grünen Insel“ werden die Namen „Himmelsblüte“ und „Sonnenblüte“ tragen.
Weltweit haben ihre Bücher eine Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren.
Außerdem neu dabei:
- Sophie Kinsella: „Erobere mich im Sturm“ (Goldmann, Platz 14)
- Ulrike Renk: „Eine Familie in Berlin – Paulas Liebe“ (Aufbau TB, Platz 22)
Neue Nummer 1 im Paperback ist die Fortsetzung von Dora Heldts „Drei Frauen am See“ (dtv). In „Drei Frauen, vier Leben“ treffen sich die Freundinnen Jule, Alexandra und Friederike zum Pfingstwochenende wieder im Haus am See. In den kommenden Wochen und Monaten sind Lesungen in ganz Deutschland geplant, darunter auch auf Sylt, dem Heimatsort der Autorin. Im Altonaer Museum in Hamburg findet am 19. September die offizielle Buchpremiere im Rahmen des Harbour Front Festivals statt. Tickets dafür stehen zum Verkauf. Beim Literaturfestival wird sie außerdem die vier Abende des Debütantensalons moderieren. Mehr Infos auf der Website von Harbour Front: Dora Heldt - Harbour Front Literaturfestival (harbourfront-hamburg.com)
Auch letztes Jahr gelang der norddeutschen Autorin der Sprung von Null auf eins:
Außerdem neu in den Paperback-Charts:
- Platz 19: Harlan Coben mit „Nichts bleibt begraben“ (Goldmann)
- Platz 25: Julia Kröhn mit „Die Alster Schule – Jahre des Widerstands“ (blanvalet)